Australien Monkey Mia / Coral Coast / Fremantle / Perth

19.05.11 - 28.05.11

Monkey Mia

Wir erreichten den Campingplatz in Denham und hatten ziemliches Glück, dass wir noch einen Platz erhielten. Und der Platz war sensationell. Nicht sehr gross, aber erhöht wie auf einem Podest. So hatten wir eine super Aussicht aufs Meer. Dass der Sonnenuntergang mal wieder wunderschön war, muss ja nicht erwähnt werden, denn das ist der ganz grosse Vorteil einer Westküste - beste Abendstimmungen. Der Morgen kam früher als uns lieb war. Doch wir standen gerne rechtzeitig auf, um nach Monkey Mia zu fahren. Die Sonne war ebenfalls erst aus den Federn gekrochen und strahlte uns knapp über dem Horizont direkt entgegen. Somit war die Fahrt ostwärts nach Monkey Mia teilweise eher ein Blindflug, als eine sichere Fahrt. Doch die knapp 30 Kilometer fuhren wir problemlos und immer noch rechtzeitig. Unser Ziel war der Strand. Zum Baden hätten wir nicht so früh aufstehen müssen, aber um die Fütterung der Delfine zu erleben. Es ist ein tägliches Schauspiel, wie am Strand von Monkey Mia die Delfine auftauchen, um gefüttert zu werden. Die Geschichte von Monkey Mia begann in den 60er Jahren, als zwei einheimische Fischer anfingen, vorbeikommende Delfine mit Fischabfällen zu füttern. Die Zahl der Schaulustigen nahm stetig zu, so dass dieses Ereignis mittlerweile unter professioneller Aufsicht stattfindet und es ist die Touristenattraktion schlechthin in der Shark Bay. So stellten wir uns an den Strand und während eine Parkrangerin über die grossen Tümmler sprach, warteten wir auf die süssen Delfine. Und siehe da, plötzlich tauchten Schwanzflossen auf, die schnurgerade den Stand ansteuerten. Fünf Delfine waren gekommen, um ihr Frühstück abzuholen. Die Delfine schwammen vor unseren Füssen hin und her und konnten es kaum abwarten, bis es einen Leckerbissen zum Verzehren gab. Dabei konnten ein paar auserwählte Zuschauer die Tiere mit Fischen füttern. Beim Auf- und Abschwimmen drehten sich die Tiere immer wieder auf die Seite, um in die Reihen der Schaulustigen am Strand zu sehen. Da Delfine nicht nach oben schauen können, drehen sie sich einfach auf die Seite. Nachdem die Eimer mit dem Futter leer waren, drehten die Ranger die Kübel um und die Delfine zogen wieder davon. Es war ein ganz schönes Erlebnis, wild lebende Delfine so nahe zu erleben.

Coral Coast

Unsere nächste Station an der Coral Coast war Kalbarri. Mit dem Hintergrund den Nationalpark ein wenig zu erforschen kamen wir dort hin. Doch um näher an die Schlucht des Murchison River zu gelangen, hätten wir ein anderes Fahrzeug gebraucht. Das Wetter war auch nicht gerade das, was wir uns wünschten und so genossen wir einen Tag mit nichts tun. Das tat auch mal wieder gut. Am nächsten Tag fuhren wir weiter der Küste entlang bis zum Pink Lake. Ein See, dessen Wasser auf Grund des hohen Beta-Carotin-Gehaltes pink farbig scheint. Von dort aus ging es weiter nach Geraldton zum HMAS Sydney II Memorial, eine Gedenkstätte für die Opfer des Kriegsschiffs HMAS Sydney. Am 19. November 1941 kamen bei einem Gefecht mit dem Deutschen Hilfskreuzer Kormoran alle 645 Besatzungsmittglieder ums Leben. Die Kuppe der Gedenkstätte besteht aus 645 Seemöwen. Es war der grösste Verlust in der Geschichte der Australischen Marine. Die Wracks der Sydney sowie der Kormoran wurden erst im März 2008 an der Westküste Australiens im Indischen Ozean entdeckt.

Nachdem wir in Cervantes übernachtet hatten, besuchten wir im Nambung-Nationalpark die berühmten Pinnacles. Eindrücklich ragen die bis zu 4 Meter hohen Kalkstein Säulen aus dem gelb-bräunlichem Quarzsand. Auf einer Wanderung durch die Pinnacles Wüste bestaunten wir die schroffen Felsformationen, die dort vor Jahrtausenden entstanden.

Fremantle

Unsere Reise führte uns noch einmal in das wunderschöne Fremantle, um dort noch das eine oder andere anschauen zu können. Das Wichtigste aber war ein Besuch in der Bierbrauerei Little Creatures am Hafen. Auf Grund von vielseitigen Empfehlungen konnten wir dies natürlich nicht auslassen. Die Kombination aus Restaurant und Bierbrauerei ist perfekt. So verköstigten wir uns mit einem feinen Nachtessen und natürlich mit frischem Bier direkt aus der Brauerei. Nur gut, waren wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs…

Am nächsten Tag nahmen wir die letzten paar Kilometer auf unserer Reise unter die Räder und fuhren nach Perth, um den Camper nach 3‘262 Kilometer wieder zurück zu geben. Es klappte alles perfekt mit der Rückgabe. Wir waren erleichtert darüber, dass wir auch den letzten Teil unserer Tour ohne Schaden oder sonstigen Komplikationen zu Ende brachten.

Nach über hundert Tagen im Camper leben, schlossen wir das Kapitel Camping ab. Man könnte ja meinen, dass wir nach so langer Zeit absolute Camper Profis wurden. Doch dem ist also überhaupt nicht so. Denn wir hatten es bis am letzten Tag fast nie fertig gebracht, alles richtig zu bedienen. Das heisst, um warmes Wasser aus dem Wasserhahn zu haben, reicht es nicht, nur das Gas anzudrehen. Da muss man noch den Boiler einschalten, damit es warm wird. Wie oft hatten wir das vergessen und als es um den Abwasch ging, kam uns in den Sinn, dass wir den Boiler noch nicht eingeschaltet hatten. Dasselbe war natürlich dann auch, dass man nicht nur das Gas zudrehen sollte, sondern auch den Boiler wieder ausschalten. Ähnliches Thema war auch das mit dem Strom. Bevor man das Kabel auszieht, sollte man die einzelnen Komponenten ausschalten. Wie oft hatten wir das vergessen und einfach nur das Kabel ausgezogen. Daraus resultiert natürlich kein Schaden. Aber besser wäre es gewesen, hätten wir dies in der korrekten Reihenfolge gemacht. Nun ja, was soll‘s?! Wir haben schon Scherze darüber gemacht, dass wir sehr wahrscheinlich zu Hause vor lauter Gewohnheit auch jeden Abend auf den Balkon gehen, das Gas andrehen und hoffen, dass es warmes Wasser gibt.

Perth

Bei einem Besuch in der Perth Mint, der Münzprägeanstalt, bestaunten wir die Sammlungen an Sondermünzen, die da in Perth hergestellt werden. Leider waren wir zu spät, um an einer Führung durch die Prägerei teil zu nehmen. Doch allein die Münzausstellung war einen Besuch wert.

Mit den letzten paar Lebensmitteln, die noch überzählig waren vom Campen, machten wir uns auf in den Kings Park. Ein wunderschöner Park auf einer Anhöhe mit bester Aussicht über den Swan River und die Stadt. Wir genossen unser Picknick vor diesem schönen Panorama und liessen die Seele baumeln. Bei einem Spaziergang durch den Botanischen Garten bewunderten wir die verschiedenen Pflanzenkulturen aus ganz West Australien, ein wirklich schöner Park.

Den folgenden Tag nutzten wir, um etwas Geld unters Volk zu bringen. Denn nach drei Wochen im Outback, mussten wir mal wieder so richtig shoppen. Zum Glück können wir auf den noch folgenden Flügen wieder das ganze Gewichtslimit ausnutzen. Also warum mit leeren Koffern heimkehren? Die müssen noch gefüllt werden ! Da wir nicht den ganzen Tag mit Shopping verbringen wollten, fuhren wir mit dem Zug in den Vorort Subiaco. Wir besuchten den dortigen Street Market (ohne Kaufabsichten) und flanierten durch die Allee der City. Bei der Rückkehr mit dem Zug nach Perth wurde es eng mit dem Platz. Das Spiel der Australian Football League der Fremantle Dockers ging zu Ende und die Fans strömten in Scharen in den Zug. Zu unserem Erstaunen verlief das Ganze sehr friedlich und ohne grosses Aufgebot von Sicherheitskräften. Zurück in Perth liessen wir uns mit dem Gratisbus durch die Strassen chauffieren und schauten uns die Stadt per Bus an. Es ist eine wirklich ganz schöne Stadt, da im Westen von Australien.