Australien Whitsunday Island / Fraser Island / Lady Elliot

14.04.11 - 20.04.11

Whitsunday Island

Whitehaven Beach tönt doch gut. Das müssen wir uns mal genauer ansehen! Es ist noch nicht Pfingsten, doch heissen die Whitsunday Islands zu Deutsch Pfingstsonntagsinseln. Und dies weil James Cook am Pfingstsonntag, 3. Juni 1770 diese Inselpracht entdeckte. Mit einem Boot machten wir uns auf den Weg zu diesem schönen Sandstrand auf einer der 74 Inseln. Mehrheitlich felsige Inseln, die meistens bis zur Wasserlinie mit Nadelbäumen bewaldet sind. In einer schönen Bucht ging das Schiff vor Anker und wir setzten mit dem Beiboot ans Ufer hinüber. Auf einem nicht sehr breiten Dschungelweg (mögen wir immer noch nicht, doch der leidige Gruppenzwang…) führte uns Julie, unsere Tourbegleiterin, auf eine Anhöhe mit bestem Blick auf den Whitehaven Beach und das Inlet. Das Wasser türkis und blau, weisser Sand und dahinter grüne Hügel, der Himmel blau und mit ein paar weissen Wolken durchzogen! Sensationell dieser Anblick! Doch nur von oben anschauen, das ist zu wenig. So liefen wir wieder zurück zum Beiboot und fuhren zum Schiff. Nur noch ein paar Minuten trennten uns von dem paradiesischen Strand. Der 8 Kilometer lange Whitehaven Beach ist mit einem Quarzgehalt von 99.7% der weisseste Strand der Welt. So machten wir uns im feinsten Quarzsand breit und genossen den Moment. Der einzige Nachteil im Paradies war, dass wir zum Schwimmen den Stinger Suit tragen mussten. Ein leichter Taucheranzug, der vor den Würfelquallen schützt. Die sogenannten Box Jellyfishes haben bis zu 60 Tentakeln, die 3 Meter lang werden können und es ist das giftigste Meerestier. Das macht das Baden im Meer trotz Ganzkörperkondom nicht angenehmer, aber immerhin besser als nicht baden. Nachdem wir ausgiebig einen der schönsten Stände genossen hatten, fuhren wir weiter zu einem Schnorchelplatz. Dort tummelten sich ein paar grössere Fische herum, ebenso Napoleon Fische. Einer war ca. 1.2 bis 1.4 Meter lang, einfach eindrücklich. Gegen Abend erreichten wir wieder den Hafen von Airlie Beach und konnten auf einen sehr, sehr schönen Tag zurück blicken.

Was ist das, wenn man mit einem 75 Liter Tank an der Zapfsäule steht und nach der Füllung 74.29 Liter auf der Anzeige steht? Extrem viel Glück!!! Als wir losfuhren, hatten wir noch für ca. 60 Kilometer Diesel im Tank. In der nächst grösseren Ortschaft wollten wir tanken, jedoch waren beide Tankstellen auf der anderen Strassenseite und wir dachten, dass bestimmt noch eine auf unserer Seite folgen wird. Leider war dem nicht so. Sicherheitshalber schauten wir auf unserem Navi nach, wo sich die nächste Tankstelle befindet. In ca. 12 Kilometer sollte eine kommen. Also fuhren wir weiter. Die nette Stimme der Dame im allwissenden Gerät verriet uns, dass wir uns unserem Ziel näherten. Noch ein Kilometer bis zum Ziel, war ihre Ansage. Doch wenn wir nach vorne schauten, konnten wir uns kaum vorstellen, dass sich in dieser gottverlassenen Gegend eine Zapfstelle befindet. Genau so war es auch. Als das Fräulein mit netter Stimme zu uns sagte: sie haben ihr Ziel erreicht, sagten wir beide zu dem Bildschirm vor uns an der Frontscheibe: du blöde Kuh, du! Ausser einer langen, geraden Strasse vor uns, auf der linken Seite nur Bäume und rechts eine endlose Wiese, war von einer Tankstelle gar nichts zu sehen. Super! So fuhren wir an den Strassenrand und prüften unsere weiteren Optionen. Klar war, dass der Sprit gemäss Anzeige noch für 44 Kilometer reichen würde. Option eins: umkehren und dort tanken. Option zwei: weiter fahren, denn in 26 Kilometer sollte sich gemäss Navi eine Tankstelle befinden. Option zwei prüften wir noch per Internet (iPad machts möglich) nach, ob sich dort wirklich ein Dorf inkl. Tankstelle befindet. Auf Grund dieser Informationen entschieden wir weiter zu fahren. Immer wieder verglichen wir die noch vor uns liegende Strecke bis zum Ziel sowie die Reichweite unseres Tankinhaltes. Rein mathematisch sollte dies eigentlich perfekt aufgehen. Doch was ist, wenn…? Die Spannung war zum zerreissen. Noch ein Kilometer bis zum Ziel, dann sahen wir eine Ortstafel. Es kommt gut. 400 Meter vor dem Ziel sahen wir die Überdachung, die zu einer Tankstelle gehören könnte. Noch 150 Meter und wir erkannten die Tankstelle. Das grosse Aufatmen. Wir bogen ab der Strasse in die Einfahrt der Tankstelle und etwa sechs Zapfsäulen standen schön in Reih und Glied. Ganz langsam fuhren wir an den Säulen vorbei und schauten nach der Aufschrift „Diesel“. Es folgte „leaded“, „unledead“, „Ethanol“ und das Ganze wiederholte sich. Unsere Gesichter wurden länger und länger, doch die Aufschrift „Diesel“ war nirgends zu sehen. Schei..e! Was nun? Etwas weiter vorne stand ein grosser Trucker. Könnte ja sein, dass sich dort die gesuchte Säule befindet. So fuhren wir um den grossen Brummi herum und waren ganz fest erleichtert, als wir dort zwei Säulen mit der Aufschrift „Diesel“ sahen. Besser war dann auch, dass an keiner Säule ein Schild „Out of Order“ hing! Dies hatten wir bisher auch schon ein paarmal gesehen. So füllten wir den Tank mit den besagten 74.29 Liter Diesel und fuhren entspannt weiter. Dies war uns wieder einmal eine Lehre!

Wenn ein Bergwerk 8 Reifen für zwei Muldenkipper bestellt, dann werden diese mit zwei Riesentrucks ausgeliefert. Auf den Auflegern lagen je zwei mal zwei Reifen aufeinander. Der Gegenverkehr musste angehalten werden, denn die riesigen Gummiteile waren bedeutend breiter als die Fahrbahn. Was wird da wohl ein Reifenwechsel kosten?

Am 16.04.2011 haben wir die Breite 23°07‘30‘‘ Süd in Rockhampton überschritten. Das ist der Tropic of Capricorn oder der südliche Wendekreis (23°26‘16‘‘). Der Wendekreis verläuft 2‘600 Kilometer südlich des Äquators und die Mittagssonne erreicht jeweils am 21. Dezember den Zenit, am Tag der Sommersonnenwende. Nach gut zwei Wochen verliessen wir wieder die Klimazone der Tropen und befanden uns somit zurück in den Subtropen. Dieses Ereignis wurde uns mit einem Zertifikat bestätigt (nicht schlecht).

Rockhampton war Ende 2010/Anfang 2011 durch die heftigen Überschwemmungen zum grössten Teil überflutet und konnte während Tagen nur per Helikopter erreicht werden. Bei diesen Überschwemmungen in Queensland wurde eine Fläche so gross wie Deutschland und Frankreich zusammen bedeckt. Ansonsten ist Rockhampton bekannt durch die extensive Rinderzucht und trägt daher auch den Titel Beef-Hauptstadt von Queensland.

Fraser Island

Die grösste Sandinsel der Welt, das wussten wir, das ist Fraser Island. Da wir ja eigentlich dort vorbei fuhren, war es fast unausweichlich, den grossen Sandkasten zu besuchen. Ein möglicher Plan war, für zwei Tage ein 4x4 Fahrzeug zu mieten und die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Da dies auch nicht ganz günstig gewesen wäre und wir im letzten Moment noch ein ganz attraktives Angebot gesehen hatten, entschieden wir uns für eine geführte Tour. Das Spezielle daran war, max. vier Personen und ein Tourguide und nicht mit irgend einem 4x4, sondern mit einem Hummer. So holte man uns mit einen weissen Hummer H3 auf dem Campingplatz ab. Mit Tourguide Ian und den beiden Spaniern Suzanna und Alvaro ging das Abenteuer Fraser Island los. Nach kurzer Fahrt erreichten wir die Fähre, deren Überfahrt ca. 30 Minuten dauerte. Da Ian ein perfekter Tourguide ist, fuhr er als letzter auf die Fähre, so dass wir bei der Ankunft in Kingfisher Bay gleich losspulen konnten. Losspulen deswegen, da es auf der Insel sehr wahrscheinlich keine Strasse gibt, die geteert ist, alles nur Sandpisten. So fuhren wir auf dem gerade mal fahrzeugbreiten Pfad durch den Regenwald. Ian machte uns mal mit den groben Eckdaten der Insel vertraut. Und dies waren ungefähr die Daten: mit 1‘840 km2 grösste Sandinsel der Welt (Kanton Aargau 1‘404 km2); älteste Sanddüne der Welt; einziger Regenwald der Welt, der auf Sand steht; 26 verschiedene Schlangenarten, davon sieben der giftigsten; 56 Arten von Spinnen, darunter die Funnelweb Spider, giftigste Spinne der Welt; aggressive Dingos; Salzwasser Krokodile; Tiger- und Bullenhaie, zwei sehr aggressive Arten usw.

O.K., wann geht die nächste Fähre zurück?! Da kommt man ja nicht mehr lebend zurück. Ian beruhigte uns bezüglich den Schlangen und Spinnen, denn die seien nur Nachtaktiv und im Moment ist auch keine Brutzeit. So konnten wir ganz getrost einen Spaziergang durch den Regenwald vornehmen. Mit Schirmen ausgerüstet, denn es regnete (und zwar den ganzen Tag), machten wir uns auf Weg zu einem glasklaren Bächlein in mitten des Regenwaldes. Es ist eine der ältesten Vegetationen und so hatte es vor den Eiszeiten auf dem Planet Erde ausgesehen. Farne, Satinay Pinien sowie andere Pinien, verschiedene Palmenarten, Würgefeigen und Blätterbäume bilden das Dickicht, das im Sand wächst. Dann hatten wir einen 1.8 Kilometer langen Fussmarsch vor uns, entlang dem kristallklaren Bächlein, genannt Wanggoolba Creek. Ian machte einen taktischen Rückzieher (Hummer um parkieren) und liess uns mit unserem Schicksal alleine. So machten wir vier uns auf den Weg, aber mit gemischten Gefühlen. Es ist nicht gerade unsere Lieblingsbeschäftigung durch den Dschungel zu spazieren, aber das gehörte halt zur Erkundung von Fraser Island. Immer wieder Äste und Bäume, die den Weg noch enger machten. Ebenfalls hatte es hunderte von Spinnenlöchern entlang des Weges. Doch zum guten Glück liefen die beiden Spanier todesmutig voraus und vertrieb alle Gifttiere, die nicht wussten, dass es Tag war. Sehr wahrscheinlich hätte sich auch Crocodile Dundee vor dieser Tour gefürchtet. Nach einer guten halben Stunde erreichten wir die Sandpiste der einspurigen Hauptverkehrsachse, wo unser Tourguide mit einem süssen Frühstück auf uns wartete. Gut gestärkt ging die Fahrt langsam über die Sandpiste mit unzähligen Schlaglöchern weiter. Nach ein paar Kilometern errichten wir den hellbraunen Sandstrand des 75 Mile Beach. Auf dem 20 bis 100 Meter breiten Strand fuhren wir zügig nordwärts. An der regenverhangenen Ostküste entdeckten wir plötzlich weit vor uns zwei sich uns nähernde Lichter. Es war aber kein Auto und auch kein Truck. Wir mussten ein paar Mal hinschauen, bis wir bemerkten, dass es sich um ein Flugzeug im Landeanflug handelte. Perfekt setzte der Pilot die Maschine am Strand zwischen Regenwald und Meer im harten Sand ab.

Bald darauf erreichten wir das berühmte Schiffswrack S.S. Maheno. Der 1935 auf dem Weg zur Verschrottung gestrandete Luxusliner wurde zuerst von den Insulanern für Hochzeiten und andere Feste genutzt. Später diente das Wrack als Zielscheibe für die Royal Australian Air Force, wodurch ein grosser Teil des Schiffes im Sand versank. Berühmt wurde das Schiff im ersten Weltkrieg, als es Australische und Neuseeländische Truppen (ANZAC, Australian and New Zealand Army Corps) in die Türkei brachte, vor allem aber alle gefallenen Soldaten zurück in die Heimat überführte.

Nach einem kurzen Stopp bei den Pinnacles, eine schöne farbige Felsformation am Strand, erreichten wir einen gedeckten Unterstand für das Mittagessen.

Anschliessend fuhren wir zum Eli Creek, grösster Süsswasserzufluss an der Ostküste mit konstanten 17 Grad Celsius. Das dort fliessende Wasser sei mehrere 100 Jahre alt und sehr gut zum trinken, was wir natürlich auch ausprobierten. Auf der Weiterfahrt am Beach begegneten wir einem jungen Dingo, ca. 8 Wochen alt. Wobei jung relativiert werden muss, denn der asiatische Wolf hatte schon eine beachtliche Grösse. Auf Fraser leben die einzigen reinen Dingos, d.h. keine Vermischung mit anderen Hunden und sie können ziemlich aggressiv sein. Wichtigste Regel bei einer Begegnung ist, niemals einem Dingo den Rücken zu drehen!

Auf der Fahrt zum Lake McKanzie fuhren wir an x-hundert Jahre alten Bäumen vorbei, die noch bis vor 20 Jahren im grossen Stil abgeholzt wurden. Der schneeweisse Sandstrand und das dunkelblaue Wasser des Lake McKanzie hätten mit etwas Sonnenschein bestimmt noch besser ausgesehen. Aber eben, kein Regenwald ohne Regen.

Am späteren Nachmittag fuhren wir zurück zur Fähre und verliessen das wunderschöne Naturschutzgebiet der 124 Kilometer langen Sandinsel, welche seit 1992 zum UNESCO Weltnaturerbe gehört. Nach einem langen und sehr eindrucksvollen Tag chauffierte Ian den Hummer H3 zurück zum Campingplatz. Die Hummer Tour war eine Hammer Tour!

Lady Elliot

Lady Elliot ist kein gesunkenes Schiff. Es ist die südlichste Koralleninsel des Great Barrier Reefs und ist 0.6 km2 klein. Der Name aber stammt vom Schiff des Entdeckers, welche diese Perle 1816 ansteuerte. Für uns war es die letzte Chance, nochmals auf das wunderschöne Riff zu gehen, um die Unterwasserwelt zu bestaunen. Nun wie kommt man auf eine Insel im Südpazifik, die 80 Kilometer von der Küste entfernt ist? Zum schwimmen wäre es zu weit, Schiffe fahren keine hinaus, so bleibt also nur noch das Fliegen. Es war natürlich etwas Absicht dahinter, denn aus der Luft das Great Barrier Reef zu sehen, ist bestimmt eindrücklich. Am Morgen früh begaben wir uns zum Airport von Hervey Bay. Am Check-in Schalter begrüsste man uns zu unserem Erstaunen mit dem Namen. Die Dame am Schalter wollte nur den Zahlungsbeleg sehen und sie sagte uns, wir können in der Abflughalle Platz nehmen, das Flugzeug habe ein paar Minuten Verspätung. So sassen wir ganz alleine in der Abflughalle und warteten. Mit ca. 10 Minuten Verspätung landete eine einmotorige Maschine und die Dame vom Check-in Schalter begleitete uns zum Landeplatz. Metalldetektor oder dergleichen gab es nicht. Ein Flugbegleiter erklärte uns die sicherheitsrelevanten Sachen für den Flug und bat uns, in der hintersten von drei Sitzreihen Platz zu nehmen. Die vorderen beiden Reihen waren schon mit Passagieren, die von der Goldküste her kamen, belegt. Wir machten uns auf den drei Sitzen breit, so dass wir beide einen Fensterplatz hatten. Dann ging es schon los. Der Pilot manövrierte die Maschine auf die Piste, gab Schub und bald hoben wir ab. Nach kurzer Zeit erreichten wir die Nordspitze von Fraser Island, wo wir den Vortag verbrachten. Somit haben wir die Sandinsel auch noch von oben gesehen. Doch Sand sieht man nur sehr wenig, da die Insel zum grössten Teil von Regenwald bedeckt ist. Nach gut 30 Minuten Flug durch Wolken, Gewitter und sonnigen Abschnitten erreichten wir die kleine Insel Lady Elliot. Der Anflug der Insel war wunderschön, denn wir überflogen zuerst die Insel quer zur Landebahn, welche so lang ist wie die Insel selbst. Dann flogen wir über das Riff der Ostküste und wendeten zum Anflug auf die Insel. Gekonnt setzte der Pilot die Maschine auf der Graspiste ab. Nachdem man uns persönlich die Infrastruktur und den Tagesablauf auf der Insel gezeigt hatte, schnappten wir unsere Schnorchelausrüstung. Denn das Riff an der Ostküste war nur noch gut eine Stunde tief genug zum Schnorcheln, dann setzte die Ebbe ein. Die kurze Zeit nutzten wir und bekamen auf Hinweis eines anderen Schnorchlers eine weisse Stachelroche mit blauen Punkten zu Gesicht. Mit grossem Respekt beobachteten wir das Tier aus sicherer Entfernung, denn der Stachel am Schwanz kann für den Menschen tödliche Folgen haben. Prominentestes Opfer war am 4. September 2006 der Australier Steve Irwin, besser bekannt als Crocodile Hunter, der am Great Barrier Reef vor Port Douglas (war unserer erstes Schnorchelgebiet) bei Filmaufnahmen an den Folgen eines Stichs ins Herz verstarb.

Als uns die Ebbe quasi das Wasser unter den Füssen weg nahm, gingen wir an die Westküste (500 Meter quer über die Insel). Mit einem Glasbodenboot fuhren wir über das Riff und schauten uns die Unterwasserwelt aus dem Trockenen an. Dabei hatten wir das Glück, zwei Wasserschildkröten beim Luft holen zu sehen. Noch bevor die schönen Rundfahrt zu Ende war, hiess es Flossen an und Maske auf. Vom Boot aus machten wir wohl den schönsten Schnorchelausflug bisher. Die Korallen war zwar weniger farbenfroh, doch es waren richtige Gebirge, Schluchten und Kanäle, wo wir umher schwammen. Die Vielfallt der Fische war riesig und in allen Farben. Auch diesmal hatten wir einen Napoleon Fisch gesehen, doch unsere Aufmerksamkeit wurde durch einen anderen Meeresbewohner abgelenkt. Ein Schwarzspitzen-Riffhai näherte sich uns. Das ca. 1.5 Meter lange Tier drehte seine Runden im Riff und liess uns fast den Atmen anhalten. Beeindruckt schauten wir dem grossen Raubfisch zu. Nach diesem Schnorchel-Abenteuer ging es zurück auf die Insel, wo es ein leckeres Mittagessen gab. Am Nachmittag machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Wir wollten nochmal hinaus zum Schnorcheln, doch der Wellengang war zu stark und so liessen wir dieses Vorhaben sein.

So hatten wir die Gelegenheit, eine kleine, acht Wochen alte Grüne Meeresschildkröte zu bestaunen. Diese war anscheinend in einem Korallenstock festgeklemmt gewesen und man hatte sie befreit. Am Abend wurde sie dann von den Inselmitarbeitern getauft und wieder zurück ins Meer gebracht. Am Ostriff war mittlerweile total Ebbe und vereinzelte Korallenspitzen ragten aus dem Wasser. Im seichten Wasser fand dann die traditionelle Fischfütterung statt. Hungrig stürzten sich die kleinen Fische auf die Nahrung.

Dann hiess es schon bald Abschied nehmen vom Great Barrier Reef und von Lady Elliot. Der Pilot informierte uns, dass wir noch einen kleinen Abstecher nach Bundaberg machen würden, um zwei der sechs Passagiere abzuladen. Das war für uns natürlich absolut kein Problem. So flogen wir mit einer Höhe von ca. 300 Meter über dem Pazifik Richtung Bundaberg. Kaum zu übersehen waren die riesigen Zuckerrohr Felder rund um Bundaberg, welche zur Herstellung des Bundaberg Rums benötigt werden (müssen wir mal ausprobieren). Nach einem kurzen Zwischenstopp ging der Flug weiter nach Hervey Bay. So endete unser Tag mit ganz vielen schönen Erlebnissen und Erinnerungen an Lady Elliot.