Kanada Prärienprovinzen / Calgary / Rocky Mountains

09.01.11 - 18.01.11

Prärienprovinzen

Der Trans-Canada-Highway 1 war bereits in den Provinzen Québec und Ontario unsere Strasse von Osten nach Westen. Der TCH, wie der Trans-Canada-Highway auch genannt wird, ist mit über 7‘000 Kilometern eine der längsten Strassen überhaupt und verbindet die Ostküste mit der Westküste Kanadas. Das Wetter zeigte sich nicht gerade von der besten Seite, aber zum Fahren war es o.k. Der TCH war meistens schneefrei, zumindest jeweils die rechte Spur. Wir mussten aber trotzdem sehr vorsichtig fahren. So kamen wir auch nicht mehr ganz so schnell vorwärts, wie wir uns das vorgestellt hatten. Der TCH ist sehr wahrscheinlich der einzige schneefreie Fleck in diesem Land. Kaum verlässt man den Highway, ist alles schneebedeckt. Die Schneedecke ist jedoch gar nicht so dick. Es liegt vielleicht nur 30 - 50 cm Schnee. Aber soweit man sehen kann, ist alles weiss. Und man kann sehr weit sehen. Die Provinzen Manitoba, Saskatchewan und Alberta bilden die Prärienprovinzen und die sind im Süden Kanadas flach wie ein Teller. So ging unsere Fahrt durch die weisse Prärie von Brandon in Manitoba in die Hauptstadt von Saskatchewan nach Regina. Am nächsten Tag machten wir in Moose Jaw, einer verschlafenen Kleinstadt, einen ersten Halt im Visitor Center. Dort erzählten wir der Auskunftsdame, dass wir aus der Schweiz sind und eine grosse Reise machen. Es kam eine Frau in das Visitor Center und es stellte sich heraus, dass sie ebenfalls aus der Schweiz ist und zur Hochzeit ihres Bruder hierher kam. So klein kann die Welt sein. Von dort aus fuhren wir weiter nach Medicine Hat im Südosten der Provinz Alberta. Das Wahrzeichen dieser Stadt ist das Samis-Tipi, zu Ehren der First Nations, den Indianern in Kanada. Ein 65 Meter hohes Tipi, das für die Olympischen Winterspiele 1988 in Calgary angefertigt und später nach Medicine Hat verlegt wurde. Die Temperaturen am Tag waren mittlerweile nahe der -30 Grad Celsius Grenze angelangt. Einfach saukalt! Doch wir wärmten uns an den Gedanken auf, dass es ca. 2 Wochen später in Hawaii gut 50 bis 60 Grad wärmer sein wird.

Calgary

Nach über tausend Kilometer Fahrt durch die weisse Prärie erreichten wir Calgary. Ähnlich wie in Texas stehen dem Highway entlang Ölpumpen, die das schwarze Gold aus dem Boden hoch pumpen. Von weitem könnte man meinen, die Hochhäuser der ein Millionen Stadt Calgary stehen alle in Brand. Grosse weisse Rauchfahnen von den Ölheizungen der hohen Gebäude in der Innenstadt streben in den Himmel. Ist auch nicht verwunderlich, denn etliche Mineralöl-Konzerne haben hier ihren Hauptsitz. Nahe des McMahon Stadion bezogen wir unser Hotelzimmer. Im Stadion, mit einer Zuschauerkapazität von 35‘650, fanden 1988 bei den Olympischen Winterspielen die Eröffnungs- und Abschlussfeiern statt. Auf den Spuren der Olympischen Winterspiele fuhren wir in den Canada Olympic Park, dem Hauptstandort der Spiele. In der Hall of Fame befand sich ein kleines Chaos, denn die Ausstellung wird an einen anderen Standort verlegt. Doch ein Ausstellungsstück wurde noch nicht verlegt, ein schwarzer Viererbob mit gelber Aufschrift. Ein Unikum, ein Bob der Geschichte schrieb! Nicht direkt an den Olympischen Winterspielen, aber in diesem Zusammenhang. Eine Tafel mit Aufschrift stand daneben: „Feel the Rhythm, Feel the Rhyme, Come on Jamaica. It’s Bobsleigh Time.“ Es ist der Original Bob aus dem Film „Cool Runnings - Dabei sein ist alles“! Die 1993 im Canada Olympic Park verfilmte Geschichte basiert lose auf einer wahren Begebenheit, als sich die jamaikanische Bobmannschaft für die Olympischen Winterspiele 1988 qualifizieren konnte. Ähnlich, wie sich die vier Jamaikaner im Film verhalten, als sie bei eisigen Temperaturen in Calgary landeten, erging es uns, wenn wir nach draussen gehen mussten. Ohne Wind gemessen -25 Grad, gefühlt wie etwa -35 Grad Celsius. Eben wie das so ist im Winter in Kanada.

Mit unserem Dodge fuhren wir im Olympia Gelände den Hang zur 90 Meter Sprungschanze hinauf. Leider kann man im Winter nicht auf den Sprungturm gehen. Aber nur schon wenn man darunter steht stockt einem der Atem, wenn man denkt, dass Ammann und Co. mit zwei Latten an den Füssen über diese Schanze fliegen. Lieber die als wir. Nach der Schanze fuhren wir zum Starthaus der Bobbahn, wo sich der Viererbob Schweiz I mit dem Glarner Ekkehard Fasser die Goldmedaille sicherte. Die Spiele 1988 waren ja aus Schweizer Sicht sehr erfolgreich. Mit total 15 Medaillen (je 5) beendete die Schweiz als drittbeste Nation hinter der UdSSR und der DDR die olympischen Winterspiele. Dazu beigetragen hatten Athleten wie Vreni Schneider, Maria Walliser, Brigitte Oertli, Michela Figini, Pirmin Zurbriggen, Peter Müller, Paul Accola, Hippolyt Kempf und weitere. Damals wussten wir ja noch nicht, dass die Schweiz „die“ Segel- und Tennisnation des neuen Jahrtausends sein wird! So sicherte man sich zumindest mal den Titel der besten nicht kommunistischen Wintersport Nation.

Den Ausblick vom Calgary Tower liessen wir aus. Der 190.8 Meter hohe Fernsehturm gilt als Wahrzeichen der Stadt Calgary. Ein anderes Wahrzeichen ist der Scotiabank Saddledome, eine Sport- und Eventarena sowie Heimstätte der Calgary Flames aus der NHL, der National Hockey League. Das Stadion mit der sattelförmigen Dachform und einem Fassungsvermögen von 20‘100 Zuschauern wurde für die Olympischen Winterspiele errichtet. Nach so viel Sport, bzw. Sportgeschichte verliessen wir die viertgrösste Stadt Kanadas am Rande der Rocky Mountains.

Rocky Mountains

Banff, in Mitten der Rocky Mountains, lag tief verschneit und es gab noch mehr von dem weissen Pulver. Ein kleiner Ort mit ca. 7‘000 Einwohnern und wunderschön. „Zmetzt em Chueche“ bezogen wir ein 1. Klasse Hotel zum super Tiefpreis, Neben-Nebensaison. Mitten im Entree loderte im grossen Cheminée das Feuer, einfach herrlich. Mit ein bisschen Anlauf schafften wir es, die schneebedeckte Steigung zur Thermal Quelle der Hot Springs zu fahren. Bei 38 Grad Wassertemperatur und ca. -20 Grad an der Luft genossen wir das Bad draussen in mitten der Bergwelt. Doch von den Bergen war fast gar nichts zu sehen, denn es schneite immer noch unaufhörlich. Innerhalb von ein paar wenigen Minuten waren die Haare gefroren und bedeckt mit weissen Kristallflocken. Nachdem wir uns im Bad ordentlich aufgeweicht hatten, machten wir uns klar zum Nachtessen. Denn es war schon seit Québec klar, wo wir in Banff essen werden. Dort lasen wir in einem Zeitungsartikel über Käsefondue, welches man in Banff geniessen kann. So machten wir uns auf den Weg ins Restaurant Ticino an der Banff Avenue, geführt von Schweizer Hand. Das Fondue, das wir hier bekamen, war nicht nur Spitze sondern auch ein riesen Topf voll. So schlugen wir uns die Bäuche mit ein bisschen kulinarischem Heimweh voll.

Die Nacht brachte Schnee, sehr viel Schnee sogar. Für den folgenden Tag hatten wir auf unserem weiteren Reiseweg bereits eine Schneetöff Tour gebucht. Doch wie wir erfahren mussten, wurden die Strassen bis auf weiteres gesperrt. Also fiel die Töff Tour quasi in den Schnee.

Ärgerlich, wenn am Morgen die Sonne scheint und die Strassen gesperrt sind. So standen wir vor der Wahl, eine Nacht länger in Banff bleiben, auschecken und nach Lake Louise fahren und hoffen, dass die Strasse bald geöffnet wird oder nach Süden fahren und so irgendwie nach Vancouver oder in die USA fahren. Wir entschieden uns, eine Nacht länger zu bleiben mit der Hoffnung, der Trans Canada Highway würde bald wieder geöffnet. So machten wir einen Besuch im Fairmont Banff Springs Hotel, dem Wahrzeichen von Banff. Das 1928 errichtete Luxushotel im schottischen Burgenstiel ist gewaltig, ein riesiges Bauwerk. Wir getrauten uns fast nicht einzutreten, so nobel sah es aus. Doch es interessierte uns, wie es von innen aussah und so betraten wir die „Burg“. Riesengrosse Räume, Durchgänge mit geschwungenen Bögen, breite Treppen, Galerien, Boutiquen und ein Ballsaal sind nebst den 768 Gästezimmern da untergebracht. In der Lounge nahmen wir Platz, tranken einen Tee und genossen die Aussicht auf die verschneiten Berge der Rocky Mountains im Banff Nationalpark.

Mit der Absicht, am nächsten Morgen früh weiter zu fahren, standen wir auf und legten uns gleich wieder nieder. Denn beim prüfen der Strassenverhältnisse stellten wir fest, dass nicht nur der Trans Canada Highway 1 zwischen Lake Louise und Golden weiterhin geschlossen blieb, sondern auch der Highway 93 nach Süden Richtung Radium Hot Springs von einer Lawine verschüttet wurde. Die einzige Strasse, die noch offen blieb, war die zurück nach Calgary. So entschieden wir uns, nochmals einen Tag in Banff zu verweilen. Seit Wochen, wenn nicht schon Monaten, sprachen wir davon ins Kino zu gehen. Nun hatten wir Zeit und wir schauten uns „The Dilemma“ mit Kevin James (Doug Heffernan aus der Sitcom King of Queens) und Vince Vaughn im Banffer Kino Saal 2 (von 4) an.

Wie kann man eine Umfahrung umfahren und dabei eine weitere Umfahrung umfahren (3 Mal umfahren)?!

Für den nächsten Tag gab es nur ein Credo: fahren!!! Aber wohin? Das war noch unklar! Früh standen wir auf und prüften den Strassenzustandsbericht mit folgenden Tatsachen: TCH 1, Highway 1 nach Nordwesten geschlossen, Highway 93 nach Südwesten geschlossen! Der einzige Weg, der jetzt noch aus Banff herausführte, war Highway 1 Richtung Osten nach Calgary. So entschieden wir uns, zurück nach Calgary zu fahren und dann der Grenze Kanada/USA entlang westwärts zu fahren. In Zahlen ausgedrückt: Anstelle Vancouver direkt in 850 Kilometern zu erreichen, werden es via Calgary 1‘350 Kilometer sein. Ein Plus von 500 Kilometern oder 60% Mehrweg. Was definitiv nicht in einem Tag zu schaffen ist und schon gar nicht während des kanadischen Winters. So mussten wir den Gedanken Lake Louise und vor allem das Hotel Château Lake Louise zu sehen begraben. Ebenfalls mussten wir die dritte Überquerung der Rockies als gescheitert betrachten. Unser Tagesziel war etwa die Hälfte der Stecke ab zu spulen. Voller Elan begann die Reise an der Tankstelle in Banff mit weisem Rat eines Mannes des Strassenunterhaltes: be careful (seid vorsichtig)! Nach wenigen Metern erreichten wir den TCH 1 Richtung Osten und wollten voll auf die Tube drücken, sonst bringen wir keine 700 - 800 Kilometer hin. Doch beim vollen durchdrücken waren einzig und alleine die Vorderräder die voll durch drehten. Glatteis! Das beginnt ja super! Also dann Fuss weg vom Gaspedal und mit „Fingerspitzengefühl“ im rechten Fuss weiter fahren. Glücklicherweise verbesserte sich der Strassenzustand laufend, bis wir die eigentliche volle Fluggeschwindigkeit erreicht hatten. Wir kamen zügig voran. Ostwärts bis Calgary, südwärts bis knapp vor die Grenze, dann westwärts für den nächsten Anlauf, die Rocky Mountains zu überqueren. Und dies begann mit dem Crowsnest Pass, 1‘356 Meter hoch und auf der kontinentalen Wasserscheide liegend. Bei -15 Grad Celsius begann es zu Regnen, die Tropfen froren sofort auf der Windschutzscheibe ein. Das klingt nach Blitzeis! So eine Sch…! Der Regen nahm zum Glück nicht weiter zu und mit der vollen Power der Frontscheibenheizung konnten wir die Eisperlen zum Abschmelzen bringen. Mit der Passüberquerung änderten die Temperaturen innerhalb von Minuten von -15 auf 5 Grad und der Regen liess nach. Ein erster Halt in Sparwood führte uns direkt zu einem Titan. Der Terex 33-19 Titan wurde 1973 gebaut und war 25 Jahre lang das grösste Nutzfahrzeug mit einer Ladekapazität von 320 Tonnen. Das Riesenmonster mit den Abmassen von 20.35x6.88x7.80 Metern (LxHxB), mit einem V-16 Motor, 169.1 Liter Hubraum und 3‘300 PS war in der Eagle Mountain Mine (Eisenmine) in Kalifornien im Einsatz und transportierte mehr als 3.5 Millionen Tonnen Erdreich ab.

Wir setzten unsere Fahrt auf dem Highway 3 westwärts fort und erreichten Creston nach insgesamt 600 Kilometern kanadischem Teer. Wir entschieden uns, noch ein weiteres Stück (220 Kilometer) bis nach Grand Forks zu fahren. Doch wir hatten Creston noch nicht richtig verlassen, als wir auf einem Hinweisschild sahen, dass der Highway 3 nach Salmo von einer Lawine verschüttet wurde! Das darf doch nicht wahr sein! Ein Truckerfahrer sagte uns, wir sollen umdrehen und zurück nach Creston fahren, dann links und die Fähre nehmen. Gesagt getan. Umfahrung die Dritte! Doch die Aussage „dann links und die Fähre nehmen“ bedeutete 90 Kilometer nach Norden (Also für die, die es noch nicht wissen, wir wollen seit etwa 4 Tagen nach Westen! Nicht nach Osten, nicht Süden und auch nicht nach Norden!) fahren. Das war die einzige Strasse um weiter fahren zu können. Nach gut einer Stunde erreichten wir die Fähre und nach einer weiteren Stunde warten (es war schon lange dunkel) und sich nerven, hatten auch wir noch Platz auf dem Schiff, das uns an das andere Ufer bringen sollte, bzw. auf die andere Seite der Lawine. Die Fähre hatte noch nicht die volle Fahrt aufgenommen, als sich der Kapitän über Lautsprecher meldete: Die gute Nachricht, der Highway 31 (weiter Richtung Norden) wurde ebenfalls von einer Lawine verschüttet, konnte aber wieder frei gegeben werden (interessiert uns eigentlich gar nicht). Die schlechte Nachricht, der Highway 3a Richtung Westen sei für 1 - 2 Stunden wegen einer defekten Gasleitung gesperrt. Schlechter Scherz! Das mögen wir gar nicht! So hatten wir die Lawine auf Highway 3 elegant „umschifft“, standen aber vor einer defekten Gasleitung. Als uns die Feuerwehr informierte, dass aus 1 - 2 Stunden eher Mitternacht werden wird, kehrten wir um und suchten uns in der Umgebung eine Bleibe. Umfahrung die Vierte. In Ainsworth fanden wir noch ein Zimmer im Hot Springs Resort.

Bilanz des Tages: 12 Stunden im Auto verbracht, 750 Kilometer abgespult, 100 Dollar Benzin vernichtet, 3 Lawinen und eine defekte Gasleitung umfahren, nicht am Ziel und Scherz lass nach, immer noch 710 Kilometer weit von Vancouver entfernt. Wenn man bedenkt, dass es von Banff 850 Kilometer (10 Stunden Fahrt) gewesen wären, waren wir effektiv nur „140 Kilometer“ weit gekommen. Einziger Trost, die Strassen um Banff waren noch immer geschlossen und die defekte Gasleitung sollte am nächsten Morgen kein Problem mehr darstellen. Doch das Beste ist, wir sind gesund, es ist nichts passiert und wir haben was zu erzählen. Was will man mehr? Wir hätten nicht gedacht, dass die letzten 1‘000 Kilometer auf unserer USA/Kanada Reise so hartnäckig sein könnten. Aber wir werden den Rockies zeigen, was Swiss-Power heisst! Das war ein Tag!

Mit einem wunderschönen Ausblick auf den Kootenay Lake standen wir am nächsten Morgen früh auf. Der zweite Blick zeigte jedoch, dass die Nacht kalt war, die Scheiben der Autos waren komplett zugefroren. Nach kurzer Aufwärmphase war unser Dodge startklar für das nächste Kapitel des Abenteuers Rocky Mountains. Auf den ersten paar Kilometer mussten wir noch vorsichtig fahren, stellenweise hatte es noch Glatteis. Doch je länger wir fuhren, desto besser wurden die Strassenverhältnisse auf dem Highway 3. Die Bezeichnung Highway ist eigentlich komplett falsch, denn beim Highway 3 in British Columbia handelt es sich um eine Strasse quer durch die Provinz. Zweispurig, manchmal ausgebaut mit einer Überholspur und ählich einer Passstrasse, wie wir sie aus der Heimat kennen. Es reihte sich dann auch Pass an Pass. Über den Bonanza Pass (1‘535 m.ü.M), vorbei an Christina Lake zur Arosa-Ranch, nach Osoyoos, einer kleinen Stadt am gleichnamigen See, über den Sunday Summit (1‘284 m.ü.M.) und dem Allison Pass (1‘342 m.ü.M.). Also quer durch den wilden Westen, halb verlassene Dörfer aus den guten alten Goldgräber Zeiten, Autofriedhöfe in den Gärten vor den Häusern und vorbei an Rinderfarmen. In Bächen und Flüssen trieben bis zu 30 Zentimeter dicke Eisschollen hinunter und häuften sich dann in den Biegungen auf. Der Schnee auf Wiesen und Weiden war fast komplett weggeschmolzen durch den massiven Temperaturanstieg der letzten paar Tage im Süden. Wir hatten uns eigentlich schon fast vom Winter verabschiedet, als es zum letzten Pass hinauf ging. Je höher wir kamen, desto dicker wurde die Wolkendecke. Und wie hätte es anders sein können, es begann mal wieder zu schneien. Der Höhepunkt war dann eine schneebedeckte Passstrasse mit nebligen Abschnitten. Kaum fuhren wir dann den letzten Pass hinunter, stiegen die Temperaturen wieder an und die Wolken wichen der Sonne. Mit untergehender Sonne erreichten wir die Westküste Kanadas in Vancouver.

Unser Fazit: Hätten wir auf dem Trans Canada Highway 1 fahren können, wären wir in der halben Zeit in Vancouver angekommen. Doch die Fahrt der letzten zwei Tage durch das Bergmassiv auf dem Highway 3 war einmalig, abwechslungsreich, geprägt von Erlebnissen und wunderschönen Landschaften. Klar wären wir gerne nach Lake Louise gefahren, aber das werden wir dann nachholen, bei unserem nächsten Kanada Besuch. Denn das steht jetzt schon fest: Die Nationalparks Banff und Jasper sowie die beiden Glacier Parks in Montana und Kanada werden wir irgend einmal im Sommer besuchen.