USA Death Valley NP / Yosemite NP / Sequoia & Kings Canyon NP

18.10.10 - 21.10.10

Death Valley

Wir sassen mal wieder viel zu lange am Computer, so dass der Tag schon längst angefangen hatte, bevor wir uns aus den Federn bewegten. Das rächte sich dann später noch. Mit grossen Respekt traten wir die Reise ins Death Valley an, deshalb liessen wir auch in Las Vegas den Service am Auto machen. Mit vollem Tank und fast 4 Gallonen (1 Gallone = 3,785 Liter) Wasser machten wir uns auf den Weg ins Tal des Todes. So tot ist das Tal ja gar nicht. Wir lernten zwei Bewohner kennen. Einer riesen Wüstentarantel und einem Koyoten sind wir begegnet. Bei der Tarantel mussten wir schauen, dass sie genau zwischen den Rädern Platz hatte, denn bremsen ging leider nicht mehr. Beim Koyoten gab es eine Schnellbremsung, als dieser aus dem Gebüsch am Strassenrand daher kam. Zuerst schaute er auf der Fahrerseite ins Auto, dann verloren wir ihn aus dem Blickwinkel. Dann tauchte er auf der Beifahrerseite wieder auf. Er umkreiste mehrmals unser Auto und wir machten reichlich Fotos. Er war auf der Betteltour nach Futter. Am Badwater Basin machten wir einen Halt. Es sind die Überreste eines Salzsees, welcher vor 20‘000 Jahren existierte. Es ist der tiefste Punkt der USA mit 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel. Natural Bridge – ein Bogen aus Kalkstein, Devil’s Golf Course – Gesteins- und Salzverwerfungen, Artists Drive – Verfärbungen des Gesteins durch Mineralien, Zabriskie Point – bizarre Erosionslandschaften und Dante’s View auf 1‘669 Meter über Meer mit grossartigem Blick auf das Badwater Basin, waren weitere Highlights, die wir besuchten. Die Sonne verschwand schon bald hinter den hohen Bergen und es wurde dunkler und dunkler. So fuhren wir dann bei stockdunkler Nacht und einem mulmigen Gefühl aus dem so schönen Tal mit abschreckendem Namen.

Yosemite Nationalpark

Mit einem kleinen Abstecher in Mammoth Lakes, einem beliebten Wintersportort in der Sierra Nevada (gibt es also in Kalifornien auch, wir dachten da kann man nur surfen), fuhren wir zum Mono Lake. Der alkalische Salzsee ohne Abfluss ist bekannt durch seine Kalktuff-Formationen, die am Ufer und im See mehrere Meter hochragen. Das Ganze sah ein bisschen gespenstisch aus. Am Abend würden wir dies wohl nicht besuchen gehen; da könnte noch Captain Jack Sparrow auftauchen.

Die Fahrt durch den Yosemite NP war geprägt durch die farbige Natur. Goldgelbe Laubbäume neben grünen Tannen und das Ganze ausgeleuchtet von kräftigen Sonnenstrahlen. Dunkelblaue Bergseen mit tausenden von Lichtpunkten, wie schimmernde Diamanten auf den Wellen und verschneite Berggipfel im Hintergrund. Das Yosemite Valley, eine schmale Schlucht, besticht mit ein paar Highlights. Von weitem war der Half Dome zu sehen, ein 1‘459 Meter hoher Granitblock. Vis à vis El Capitan, eine 1‘000 Meter hohe, senkrechte Felswand. Ein bisschen versteckt dann das Schmuckstück in diesem Park, der Yosemite Falls, bestehend aus einem oberen und einem unteren Wasserfall. Weit oben am Fels schiesst das Wasser über die Kante tief in den Abgrund, wo es dann weiter unten über den zweiten Fall weiter geht. Mit einer Gesamthöhe von 740 Meter ist dieser Fall der zweit höchste der Welt. Ein gewaltiger Anblick.

Sequoia & Kings Canyon Nationalpark

Eigentlich wollten wir nur den grössten Baum der Welt anschauen. Aber dann kam es etwas anders. Nun aber alles der Reihe nach. Zuerst fuhren wir in den Kings Canyon. Eine tiefe Schlucht, ein wilder Fluss und senkrechte Felswände, dazwischen immer wieder schöne Wälder. Am Eingang des Parks eine Ansammlung mehrerer Mammutbäume, einer davon bekannt als General Grant Tree oder auch The Nation’s Christmas Tree. Seine Merkmale: 81,5 Meter hoch, Umfang am Boden 32,8 Meter. Nachdem wir die Riesen bewundert hatten, fuhren wir zum Sequoia Nationalpark. Ein nahtloser Übergang zwischen den beiden vereinten Parks. Die Strasse schlängelt sich Kilometer um Kilometer weiter durch schöne Wälder und so verpassten wir glatt den Abzweiger zum Parkplatz des geplanten Highlights. Weiter unten wendeten wir unseren Dodge und fuhren die Strasse hoch in Richtung Parkplatz. Mitten auf der Strasse standen Autos still und überall schauten Fotoapparate aus den Seitenfenstern. Wir fuhren ganz langsam hin und entdeckten links oberhalb der Strasse einen Bären!!! Das war absolut sensationell!!! Einen Bären in freier Natur zu sehen. Distanz ca. 30-40 Meter. Der Puls stieg schlagartig an. Jetzt musste es schnell gehen. Die Kamera wie immer griffbereit auf dem Rücksitz, aber das falsche Objektiv. Der Wechsel dauerte nicht lange. Der Bär liess sich Zeit, er war beschäftigt mit einem Riesentannzapfen. Plötzlich stand er auf lief ein bisschen umher und überquerte die Strasse ca. fünf Wagenlängen vor unserem Auto. Er lief ein paar Meter den Hang hinunter, dort fand er etwas neues zum spielen oder essen. Das Schauspiel dauerte gut 10 Minuten, ehe er aus unserem Blickfeld verschwand. Es war ein junger Schwarzbär, so richtig zum knuddeln. Das war ein Erlebnis der ganz besonderen Klasse!

Nächster Blickfang war dann der Riesenbaum. General Shermann Tree heisst das Objekt und weist folgende Merkmale auf: 83,8 Meter hoch, 31,3 Meter Umfang, ein Volumen von 1‘487m3 (in Brettern ausgedrückt, könnte man damit eine Strecke von 190 Kilometer mit Planken von 2,5 cm x 30 cm Stärke belegen) und ist zwischen 2‘300 und 2‘700 Jahre alt. Der könnte so einige Geschichten erzählen. Und so geht mal wieder ein wundervoller Tag auf unserer Reise zu Ende, besten Dank.