USA Küste Kalifornien

28.10.10 - 03.11.10

Küste Kalifornien

Die Bucht von San Francisco überquerten wir auf der San Mateo-Brücke und gelangten in ein breites Tal. Durch seine Breite nimmt man es gar nicht richtig wahr als Tal. Doch dieses Tal hat bedeutende Geschichte geschrieben: als Silicon Valley. Bahnbrechende Computertechnik wurde in diesem Tal entwickelt. Und welches IT-Unternehmen hat hier nicht seinen Firmenhauptsitz? Und genau so ein Unternehmen war unser Ziel. So steuerten wir in Cupertino den einzigen Apple Store der Welt an, der auch Kleider verkauft (auch Mothership genannt). Aus verständlichen Gründen dauerte unsere Irrfahrt in Cupertino etwas länger, da an jedem zweiten Haus ein Apple Signet hängt und wenn man am Kundenparkplatz verbeifährt, ist man sogleich auf dem Freeway. Also trafen wir erst um 17.55 Uhr vor der Ladentüre ein. Doch Scherz lass nach, diese war ja bereits seit 25 Minuten geschlossen! Kaum zu fassen, dass eines der grössten Computertechnologie-Unternehmen der Welt seinen Laden um 17.30 Uhr schliesst! Nach einem feinen Nachtessen in der Old Spaghetti Factory in San José (mittlerweile unsere Nummer 1 beim Nachtessen und bereits der vierte Besuch auf unserer Reise) suchten wir uns eine Bleibe für die Nacht. Erste Anlaufstelle: grosses Glück, letztes freies Zimmer für uns, perfekt, das passt. Mit all unserem Gepäck (und das ist sehr viel) ging es direkt Richtung Zimmer 119. Mit der Plastikkarte öffneten wir die Tür und oh Schreck, da wohnte ja bereits jemand. Es war zwar niemand im Zimmer, aber das Gepäck stand da und Hemden hingen in der Garderobe. Rechtsumkehrt, Türe wieder geschlossen, ging es auf direktem Weg an die Rezeption. Es stellte sich heraus, dass der Gast am Morgen ordentlich ausgecheckt hatte, aber niemand wusste, weshalb da noch Gepäck stand. Komische Situation. Weil dies das letzte frei Zimmer war, machten wir uns weiter auf die Suche, diesmal mit Erfolg. Erfolg hatten wir auch am anderen Tag, da dann der Apple Store geöffnet war. Wir verliessen das Silicon Valley in Richtung Pazifik via Santa Cruz nach Monterey. Von da aus fuhren wir südwärts auf dem Highway Nr. 1, bzw. mal wieder auf der Panamericana, an Big Sur, einem grossartigen Küstenabschnitt, vorbei. Es ist eine kurvenreiche Berg- und Talfahrt an dieser Steilküste. Die teilweise heftigen Wogen des Pazifiks brechen an den Klippen und schäumen weiss auf. Weiter ging es am Morro Rock vorbei, einem 177 Meter hohen, vulkanischen Felsblock im Meer.

Unser nächstes Ziel war Santa Clarita, bzw. Six Flags Magic Mountain, unsere Spezialdisziplin: Vergnügungspark! Der Park überbietet sich selber mit immer noch verrückteren Achterbahnen. Wir haben doch schon einige Bahnen erlebt. Aber was da geboten wird, ist erste Klasse an Fahrspass. Also am besten lässt man den Magen gleich zu Hause und testet eine Bahn nach der anderen. Da es einen Tag vor Halloween war, hatte der Park bis 23.00 Uhr geöffnet. Da wir erst kurz vor Sonnenuntergang ankamen, war es schon recht dunkel und man konnte die Bahnen nicht richtig erkennen. So machten wir eine Blindfahrt nach der anderen; unvorbereitet, was da auf uns zukam - sensationell. Beim hochfahren auf der Rampe sah man schon, dass da ein Looping folgen wird. Aber das war nur ein kleiner Teil, den wir sahen. Nach fünf Loopings und zwei Schrauben war der Belastungstest auf der „Viper“ zu Ende - eine super Fahrt. Weiter ging es zur „Goliath“. 78 Meter in die Höhe und dann noch 37 Meter in den Untergrund mit ca. 140 km/h. Den „The Riddler’s Revenge“ fährt man stehend. Bei der „Scream“ fehlt der Boden unter den Füssen. Bei „Batman“ ist es wie auf dem Sessellift, nur etwas schneller und mit Loopings und Schrauben. Die „Colossus“ ist eine echte alte Holzachterbahn, die wahlweise vorwärts oder rückwärts gefahren werden kann. Ebenfalls aus Holz gebaut und auf Geschwindigkeit getrimmt ist die „Terminator“ (Schüttelbecher). Auf der Welt grössten, schnellsten und längsten fliegenden Achterbahn, der „Tatsu“, sitzt man zwar beim einsteigen im Sitz. Jedoch bevor es los geht, wird der Sitz um 90 Grad geschwenkt, so dass der Rücken oben ist und die Beine und der Kopf nach unten hangen. So fährt man die ganze Strecke durch alle erdenklichen Schienenkombinationen. Wer nun denkt, das kann nicht mehr getoppt werden, der irrt gewaltig. „X2“ ist das Krasseste, je gesehene auf Schienen. 4-Dimensional, d.h. zum bisherigen Achterbahnfahren kommt hinzu, dass sich die Sitze noch um 360 Grad drehen können - voll krass! Für alle, die eine Fahrt machen möchten: www.youtube.com (suchen nach X2 oder Tatsu und Six Flags Magic Mountain). Tags drauf, an Halloween, waren wir den ganzen Tag auf den Bahnen. Der Park war bis 22.00 Uhr geöffnet. Jedoch um 21.00 Uhr mussten wir forfait geben. Uns tat alles weh. Unsere Körper wurden einem Härtetest der Extraklasse unterzogen.

Santa Barbara war das nächste Domizil für weitere zwei Tage. Von unserem Zimmer hatten wir direkte Sicht auf den Palmenstrand. Eine kleine Stadt im mexikanischen Stil gebaut, direkt am Pazifischen Ozean. Santa Barbara ist wirklich sehr schön. Einziger Schönheitsfehler sind die Offshore Ölplattformen vom Summerland Oil Field, die 6 km vor der Küste stehen. Aber auch unsere Reise funktioniert nur, wenn irgendwo Öl gefördert wird.