22.10.10 - 27.10.10
Sacramento
Auf dem Weg von Visalia nach Sacramento machten wir zufällig Halt an der Bravo Farms. Wobei Farm bestimmt die falsche Bezeichnung ist. Von Benzin über Restaurant zum Trödelladen, von Schaukäserei über Kleintierzoo bis Country-Bar war alles vorhanden. Nach der Raubtierfütterung (Esel und beissendes Kaninchen) ging es direkt weiter Richtung Sacramento, Hauptstadt von Kalifornien. Zum Glück gab uns der Portier vom Motel den Tipp nach Old Sacramento zu fahren. Ein kleines Stadtviertel, das an Downtown angrenzt, welches mit schönen Geschäftshäusern aus Holz an die gute alte Westernzeit erinnert. Mit der Hoffnung Arnold Schwarzenegger zu treffen, besuchten wir das California State Capitol. Leider war er für uns nicht verfügbar; es war ja auch Samstag.
San Francisco
Über die 8,320 km lange Bay Bridge erreichten wir bei strömendem Regen San Francisco. Wir waren extrem gespannt auf diese so berühmte Stadt. Wie sieht diese Stadt in Wirklichkeit aus? Sind die Attraktionen wirklich so, wie wir sie aus dem Fernsehen kennen? Golden Gate Bridge, Cable Car, Alcatraz usw. Für uns war die Stadt San Francisco seit je her immer verbunden mit den beiden Herren Mike Stone und Steve Heller. Was sind das für zwei Typen fragt ihr euch jetzt? Die erste spektakuläre US Kriminalserie an die wir uns erinnern können: die Strassen von San Francisco. Das war so was von geil! Karl Malden und Michael Douglas, noch als junger Bursche, waren die zwei Helden dieser Serie. Nun wissen wir, dass die Auto’s in San Francisco bei diesen Strassenabsätzen und Neigungen wirklich fliegen könnten.
Da sich das Wetter nicht besserte, machten wir eine Stadtrundfahrt auf dem 49 Mile Scenic Drive mit unserem Dodge. Die Route war meistens sehr gut beschildert, jedoch nicht immer. So gab es da und dort mal eine zusätzliche Schlaufe. So konnten wir die Stadt trockenen Fusses ein erstes Mal erkunden und waren sehr begeistert.
Am folgenden Tag reisten wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von einer Station zur anderen. Beim Pier 39 mit den Souvenirshops, Bars, Restaurants und den Seelöwen war ein längerer Halt notwendig. So viele Sachen gab es da zum bestaunen. Für die nächste Attraktion mussten wir über eine Stunde Wartezeit in Kauf nehmen (aus Unkenntnis). Zwischen Powell und Hyde besteht die längste Strecke der Cable Car’s und die wollten wir befahren. Das Warten hat sich gelohnt. Die Fahrt mit der historischen Strassenbahn war so cool, dass wir gleich wieder zurück fuhren (5 Minuten Wartezeit!). Was wäre San Francisco ohne die Golden Gate Bridge? So machten wir uns auf den Weg, das Highlight der Stadt zu betrachten. Die 2,737 km lange Brücke ist eine Augenweide. Kurz vor Sonnenuntergang liefen wir bis zur ersten Pylone und bestaunten das riesige Bauwerk, das seit 1937 das goldene Tor am Eingang der Bucht von San Francisco ist. Auf dem Weg zurück ins Hotel wurden wir zu Paparazzis, aber aus gutem Grund. Die Polizei sperrte alle Zufahrtsstrassen um Nob Hill ab. Es standen überall Polizeiautos und -motorräder. Wir schauten dem Treiben ein bisschen zu und erkundigten uns: Who is it? The First Lady! Wir warteten und warteten. Doch dann plötzlich kam Bewegung in die Sache. Blinklichter gingen an und die Motoren wurden gestartet. Aus der Tiefgarage fuhren Motorräder vor, dann Patrolcars und anschliessend drei grosse schwarze Limousinen, gefolgt von weiteren Polizeifahrzeugen. In einer der drei Limousinen muss Michelle Obama gesessen sein.
Alcatraz! Nur schon beim Lesen dieses Wortes bekommt man Gänsehaut. Ein mysteriöser Ort, Ort des Bösen, Ort des Grauens, Ort der Strafe, aber zugleich Ort der Faszination. So machten wir uns auf den Weg mit dem Schiff nach Alcatraz. Aufenthalt für uns: ca. 2 Stunden, Aufenthalt für einige Gefangene: Jahrzehnte! 1,5 x 2,7 und 2,7 Meter hoch, das ist eine Zelle auf Alcatraz. Mit einem Audioguide ausgerüstet konnten wir das ganze Gefängnis besichtigen. Es wird über das Leben auf “The Rock“ erzählt. Ebenso über die misslungenen Ausbruchversuche sowie über die drei einzigen Gefangenen, denen ein Ausbruch gelang. Man weiss jedoch nicht, ob sie je lebend am Festland angekommen waren. Die bekanntesten Insassen werden vorgestellt, wie Al Capone (Scarface), George Kelly (Machine Gun), Alvin Karpavicz (Creepy Karpis), Robert Stroud (The Birdman) und wie sie alle hiessen. Alcatraz wurde am 21. März 1963 als Gefängnis geschlossen. Diese Räumlichkeiten verbreiten aber heute noch immer einen ehrfürchtigen Eindruck.
Weitere Stationen, die wir in der Stadt der 43 Hügel besuchten, waren: Financial District, China Town, Cable Car Museum, Union Square, Lombard Street, Fishermans Wharft, Twin Peaks, Golden Gate Park, Presidio, Haight Ashbury und viele mehr. Grosse Augen machten wir am Pier, als ein blaues Züri Tram (VBZ) an uns vorbei fuhr. Auf der Linie F und S verkehren alte Trams aus der ganzen Welt, inkl. Zürich, welche Partnerstadt von San Francisco ist.
Am Abend war es noch zu früh, um ins Bett zu gehen. Also beschlossen wir mit dem Auto die Golden Gate Bridge und die Skyline bei Nacht zu besichtigen. Wir fuhren zuerst zum Parkplatz vor der Brücke. Es war dann aber nicht die Brücke, die wir bewunderten, es waren drei “alte Bekannte“. Kleine Vierbeiner mit der schwarzen Augenbinde. Drei Waschbären auf Nahrungssuche am Rande des Parkplatzes, eben wie die Dalton Brothers.
Zu guter Letzt verliessen wir die Stadt mit ganz vielen schönen Eindrücken und Erlebnissen.