Karijini NP

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30.07.19 - 03.08.19

Dubai / Hirschthal

02:30 Uhr ist nicht die Zeit für ein persönliches Austreten wie vielleicht mal so üblich mitten in der Nacht. Nein, heute hiess es aus den Federn und Abmarsch. Eine Stunde später verluden wir all unser Gepäck im Taxi und fuhren Richtung Sydney International Airport. Es war morgens um 04:00 Uhr und vor dem Check-in-Schalter der Fluggesellschaft Emirates standen viele Leute an. Dies kümmerte uns wenig; wir nahmen den Schalter, wo niemand anstand. Dieser Check-in-Schalter war mit dem magischen Wort «Business» angeschrieben. Nicht, dass wir geschäftlich etwas erledigen wollten, aber das Upgrade verschaffte uns ein paar Privilegien. Vor ein paar Wochen erhielten wir ein Angebot der Emirates, den 14-stündigen Flug Sydney - Dubai upzugraden. Das Preis-/Leistungsverhältnis pro Person war recht attraktiv. Zudem hatten wir bei der Buchung des Campers und späterer Stornierung und Neubuchung infolge sinkender Preise sowie demselben Prozedere bei den Hotels in Sydney und Dubai den Betrag des Upgrades fast wettgemacht. So nahmen wir im A-380 der Emirates im oberen Deck unsere Plätze ein. Wer das Privileg schon einmal hatte weiss, welchen Luxus wir genossen. Bei manch einer anderen Airline ist wohl die First-Class nicht so hochstehend wie die Business-Class hier. Beim Essen wählt man aus vier verschiedenen Gerichten. Serviert werden sie wie fast frisch zubereitet. Den Sitz kann man komplett in die Horizontale verstellen, so dass man fast wie zu Hause schlafen kann. Take-off war kurz nach 06:00 Uhr am 30.07.2019. Wir verliessen nach 81 Tagen den roten Kontinent mit ganz vielen Erlebnissen, Eindrücken, Bekanntschaften und einfach einer ganz tollen Zeit.

Die 14 Stunden vergingen effektiv wie im Fluge, beste Unterhaltung mit guten Filmen, aber auch an der Bar mit dem Personal hatten wir sehr interessante Gespräche. Der Flug war etwas bumpy, aber das waren wir uns ja von den ungeteerten Strassen in Down Under gewöhnt.

Ziemlich genau nach 14 Stunden erreichten wir um 14:00 Uhr Ortszeit (inkl. 6 Stunden Zeitverschiebung) die Wüstenmetropole Dubai. Es war, als hätte uns jemand mit dem Fön ins Gesicht geblasen. Gefühlte 48 Grad Celsius bei 60 % Luftfeuchtigkeit; so zeigt es unsere Wetter-App an. Mit dem Taxi erreichten wir Downtown in rund 20 Minuten. Unmittelbar neben dem Burj Khalifa und der Dubai Mall lag unsere Residenz. Wir entschieden uns für ein fürstliches Ende unserer Reise und checkten für die letzten vier Nächte im Palace Downtown ein - man gönnt sich ja sonst nichts, hahaha. Das Hotel lässt keine Wünsche übrig; ganz toll, Spitzenklasse. Ein kurzer Spaziergang durch die Dubai Mall konnten wir uns nicht verkneifen, doch auf ein Nachtessen verzichteten wir. Wohl kurz nach 20:00 Uhr, jedoch nach fast 24 Stunden Programm war Schluss und wir legten uns hin.

Infolge Jetlags und frühem Feierabend waren wir heute Morgen richtig früh wach. Und so genossen wir als erstes ein Bad im riesigen Pool. Wenn man dem silberscheinenden Gebäude nebenan langsam emporschaut, endet der Blick an der Antennenspitze auf einer Höhe von 828 Meter. Seit 2008 ist der Burj Khalifa das höchste Gebäude der Welt. Es überragt sämtliche umliegenden Gebäude um wohl mehr als das Doppelte.

Nach der Erfrischung liessen wir uns davon überzeugen, dass das Frühstücksbuffet nicht nur lecker, sondern auch reichhaltig ist; ein riesiges Buffet. Mit wohl etwas mehr als weniger im Bauch machten wir uns auf Einkaufstour. Die Outlet Mall und das Outlet Village hatten wir uns vorgenommen. Die Fahrt mit dem Taxi durch den Hochhausdschungel war gleichzeitig eindrücklich wie auch irrsinnig. Hunderte von Baukränen sahen wir, die an neuen Wolkenkratzern Material in die Höhe zogen. Hier werden Wohneinheiten und Büroräume produziert ohne Ende. Hoffen wir mal, dass das dann auch nachhaltig ist und nicht den ganzen Immobilienmarkt in die Knie zwingt. Denn, es werden ja wohl weltweit sämtliche Institutionellen wie Pensionskassen und Versicherungen hier investiert sein. Das wird dann wohl ein Erwachen geben, wenn die Bäume nicht in den Himmel wachsen...

Zurück in Downtown und somit in der Dubai Mall liessen wir uns in der California Pizza Kitchen verköstigen, einer unseren Favoriten aus den USA.

Happy Birthday Schwiiz!!! Liebi Schwiiz, leider chöne mer hüt ned a dim Geburtstagsfest teilnäh. Mer stosse aber uf dech ah ond freue öis, zum gli hei z‘cho.

Ja, jetzt verpassen wir noch den Geburtstag der Schweiz. Wir gehen aber davon aus, dass trotzdem tüchtig gefeiert wird.

Wir starteten den Tag in umgekehrter Reihenfolge vom Vortag, so dass wir nach dem Frühstück den Pool ausgiebig genossen. Doch auch dort hält man es nicht allzu lange aus. Draussen etwas zu unternehmen ist hier im Wüstenstaat in dieser Jahreszeit fast unmöglich. Wir bewegten uns von Klimaanlage zu Klimaanlage. Die Temperaturen bei knapp vierzig Grad und einer 65 %-igen Luftfeuchtigkeit ergeben gefühlte knapp 50 Grad.

In der Dubai Mall schauten wir das riesige Aquarium an, bevor wir im Chili‘s das Nachtessen bestellten.

Was wir leider verpasst haben, dass der Burj Khalifa komplett in Rot mit dem Schweizer Kreuz beleuchtet wurde. Schade.

Auch der heutige Tag startete mit einem reichhaltigen Frühstück und einer Abkühlung im Pool. Da wir noch nie in der Mall of the Emirates waren, entschieden wir uns, auch dieses Shopping Paradies auszuchecken. Und wir machten noch die letzten paar Schnäppchen. Mit dem Taxi ging es dann wieder zurück ins Hotel. Die Fahrt war nicht gerade entspannt, also eigentlich wie immer. Der Kamikaze-Fahrstil ist hier aber wohl normal. Der Abstand zur nächsten Stossstange beträgt manchmal weniger als 2 Meter und dies bei 100 km/h. Zumindest hatten wir noch nie einen Unfall oder einen eingerückten Wagen gesehen. Somit kann es sein, dass diese Fahrweise sicherer ist, als sie aussieht. Nichts desto trotz waren wir froh, unversehrt beim Hotel vorzufahren.

Unser Plan für das Nachtessen wäre gewesen, dass wir in der Dubai Mall ins Outback Steakhouse gehen würden. Dies ist eine amerikanische Restaurantkette, welche mit der Einrichtung und dem Menüplan eine australische Outback-Kneipe imitiert. Ist richtig cool gemacht und überzeugt mit Ahi Tuna, Blooming Onions und weiteren feinen Speisen. Doch leider mussten wir feststellen, dass dieses Restaurant geschlossen wurde. Schade. Doch ohne gross zu überlegen stand die Alternative fest. Cheesecake Factory! Ebenfalls eine amerikanische Kette, die wir auf unseren vielen USA-Reisen schon unzählige Male besucht hatten. Quasi als Henkersmahlzeit genossen wir noch einmal ein ganz köstliches Essen zum Abschluss unserer Reise. Am Tisch nebenan feierte eine Frau mit Kollegen ihren Geburtstag und es wurde eine grosse Cheesecake-Torte serviert. Da diese Torte viel zu gross war, reichte uns das Geburtstagskind ein Stück hinüber und so kamen wir in den Genuss dieser Köstlichkeit. Und wenn jemand schon einmal das Vergnügen hatte, einen solchen Cheesecake zu essen, der weiss wovon wir hier sprechen - very delicious.

Nach dem Nachtessen ging es zurück ins Hotelzimmer, wo wir zum letzten Mal unsere ganze Ware verpacken mussten. Gegenüber der Anreise konnten wir eines von vier Gepäckstücken eliminieren und hatten nun drei gut gefüllte Reisetaschen.

Der letzte Tag unserer langen Reise war angebrochen. Um 05:00 Uhr standen wir auf, machten uns ganz gemütlich parat. Kurz vor 06:00 Uhr wurde das Gepäck abgeholt und wir checkten aus einem Hotel aus, wo man zu jederzeit wieder hinkönnte. Top Service, sehr freundliches und zuvorkommendes Personal und die Infrastruktur ist bestens. Mit dem hoteleigenen Airport-Service, einer weissen Lexus-Limousine, wurden wir zum Flughafen chauffiert. Gepäckaufgabe und Passkontrolle verliefen bestens, so dass wir rechtzeitig am Gate waren, einen Macchiato schlürften und die Cinnabon Roll (Dessert), die wir mitgenommen hatten, verzehrten.

Die Sitze beim Notausgang waren wieder perfekt für einen angenehmen Flug. Pünktlich um 08:40 Uhr startete der A-380-800 mit Ziel Zürich. Der gut 6,5 Stunden dauernde Flug war recht ruhig und kurzweilig. Zum ersten Mal hatten wir die Zollabfertigung mit der neuen App bereits vorerfasst und somit mussten wir nur noch die Zahlung aktivieren. Dies machten wir noch vor der Gepäckausgabe und das Thema Verzollung war bereits erledigt. Eine richtig innovative Angelegenheit, die wir künftig immer nutzen werden, wenn wir Waren zur Verzollung haben. Das Gepäck liess auf sich warten, doch es kamen alle drei Taschen fast gleichzeitig an. Auch dieses Mal waren wir wieder happy, hat alles geklappt und wir haben alle unsere Sachen wieder beieinander. Wir liefen am Zoll vorbei, kamen durch die Ausgangstür und wollten Richtung Bahnhof steuern, als uns Severin entgegenrannte. Was für eine Überraschung! Damit hatten wir nun gar nicht gerechnet, dass uns Isabellas Neffe am Flughafen in Empfang nimmt, um so herzlicher die Umarmung. Das ist ein tolles Gefühl, wenn nach so einer langen Reise jemand auf dich wartet. Die letzte Etappe unserer langen Reise setzten wir mit dem Zug bzw. der WSB fort und erreichten im Laufe des Nachmittags des 3. Augusts unsere Heimat Hirschthal wieder. Home Sweet Home! Gesund, glücklich und mit ganz vielen tollen Erlebnissen, Erfahrungen und Eindrücken kamen wir wieder an den Ort zurück, wo vor 87 Tagen alles begann.

Wir sind überglücklich und unendlich dankbar, dass wir diese Reise gemacht haben. Wir erachten es auch als ganz grosses Privileg in unserem Leben, solches zu erleben. Vielen Dank.