USA Los Angeles / Disneyland Anaheim

04.11.10 - 10.11.10

Los Angeles

Auf dem Highway in Richtung Los Angeles geriet der Verkehr ins Stocken und kam letztendlich zum Stehen. Wir bemerkten, dass uns auf der Gegenspur (5-spurig) immer weniger Fahrzeuge entgegen kamen, bis kein Auto mehr fuhr. Die Fahrbahnen waren komplett leer. Dann fuhren ein paar Polizeimotorräder vorbei. Es folgten Patrolcars, einer nach dem anderen und alle auf der linken Spur. Es waren vielleicht 30 - 40 Fahrzeuge. Dann folgten ein paar dunkle Vans, gefolgt von weiteren 30 - 40 Polizeiautos und Motorrädern. Am Schluss fuhren 5 Polizeiautos nebeneinander. Anschliessend folgte wieder der normale Verkehr. Später erkundigten wir uns, was da los war. Zwei weibliche Cops erzählten uns, dass einer ihrer Kollegen, ein Bombenspezialist, in Afghanistan ums Leben kam. Die vielen Polizeiautos begleiteten die Trauergemeinde bei der Beerdigung. Unsere herzliche Anteilnahme.

Los Angeles oder einfach nur L.A. Was für eine Stadt! Immer nur davon gehört und nun waren wir da. Spätestens seit 1990 war klar wie L.A. aussah. Wer kannte nicht das Leben von Steve, Dylan, David, Kelly, Donna, Brenda und Brandon? Die US-Kult-Serie „Beverly Hills 90210“ zeigte uns auf den Bildschirmen, wie cool das Luxusleben in den Hügeln von L.A. ist. So starteten wir auch unseren Erkundungstrip mit einer Bustour durch Beverly Hills und Umgebung. Der erste Halt am Hollywood Boulevard war der Walk of Fame, mit seinen 2‘421 Sternen (Stand 21.09.2010) von Berühmtheiten aus Film, TV, Musik, Radio und Theater. Ebenfalls konnten wir das Kodak Theatre bestaunen, wo seit 2002 alljährlich die Oscars verliehen werden. Für uns wurde jedoch der rote Teppich nicht ausgerollt (das werdet ihr noch bitter bereuen!). Danach fuhren wir auf eine Anhöhe, um den berühmten Schriftzug HOLLYWOOD näher zu betrachten. Von da aus ging es weiter auf den Strassen in Beverly Hills von einer Villa zur nächsten. Unser versierter Fahrer zeigte uns, welcher Promi wo wohnt. So sahen wir die Häuser von: Paris Hilton, Fergie von Black Eyed Peas, Justin Timberlake, Prince, Heidi Klum, Jennifer Aniston, Jodie Foster, Kiefer Sutherland, Quentin Tarantino, Arnold Schwarzenegger, Doris Day, Angelina Jolly und Brad Pitt, Oprah Winfrey, Eric Dane, Mel Gibson, Drew Barrymore, Cher, Michael Jackson, Matthew McConaughey, Al Pacino und deren weitere. Am Rodeo Drive fuhren wir am Hotel Beverly Wilshire vorbei, wo die Liebesgeschichte von Richard Gere und Julia Roberts in „Pretty Woman“ begann. Für den Film wurde nur in der Lobby gedreht. Das Penthouse selbst existierte nur in einem Hollywood Studio (so unromantisch!).

In den Universal Studios ging es hinter die Kulissen. Auf einer Studiotour fuhren wir durch das ganze Studiogelände, wo Filme und Serien gedreht wurden und werden. Ganze Häuserreihen und Stadtteile stehen als Kulissen bereit. In einer 360 3-D Animation erlebten wir „King Kong“ hautnah. Im Fahrzeugpark standen Autos aus den Filmen: Mummy, Magnum, Knight Rider, Back to the Future, The Fast and the Furious. Bei der nächsten Show flogen uns die Autos aus „The Fast and the Furious - Tokyo Drift“ fast um die Ohren. Danach zog ein grösseres Gewitter auf. Es war so heftig, dass plötzlich ein reissender Bach die Strasse herunter schoss. Unser Studiofahrzeug wurde fast von der Fahrbahn gerissen. Bei der nächsten Show in einer U-Bahnstation brach die Decke ein. Ein Tankfahrzeug stürzte auf die Geleise und zu allem Unglück brauste die U-Bahn mit voller Wucht in die heruntergestürzte Decke - ein riesen Inferno. Nach Bekanntmachung mit dem weissen Hai freuten wir uns besonders auf eine Strasse. Die Wisteria Lane aus „Desperate Housewives“. Leider wurde gedreht, niemand war zu sehen und wir fuhren nicht durch die Strasse - so ein shit. Am nächsten Set lag ein zertrümmerter Jumbo aus dem Film „War of the Worlds“. Der reine Wahnsinn, was da alles gemacht wird, um die Zuschauer vor die Mattscheibe zu zerren. Im Anschluss an die Studiotour stand eine live Show auf dem Programm: Waterworld. Ist ja gut, kann man lesen. „Soak wet“ stand auf den grünen Sitzplätzen. Wir suchten uns andere Sitze aus. Und das war sehr weise. Die Show hatte eigentlich noch nicht richtig begonnen und die ersten paar Reihen wurden schon ordentlich abgeduscht. Eine super Stunt-Show mit viel Krach, Feuer und Wasser wurde geboten - eben wie in Hollywood.

Da wir noch nicht genug Filmluft geschnuppert hatten, machten wir noch einen Besuch bei Warner Brothers. In einem 12-plätzigen Golfcaddy wurden wir durch die Studios geführt. Zuerst fuhren wir durch den hauseigenen Dschungel. Mittendrin war ein kleiner See, jedoch ohne Wasser. Da wurde die Szene gedreht, als „Free Willy“ über die Quaimauer sprang. Gleich daneben stand das kleine Häuschen von John-Boy Walton. Wir fuhren in ein Quartier mit vielen Häusern, einer Kirche und einem Rathaus. Bei dieser Aufmachung kann man fast nicht mehr von Kulisse sprechen. Seit den 30er Jahren werden in und um diese Häuser Filme und TV-Serien gedreht. Auch Ex-Präsident Ronald Reagan drehte in diesen Räumlichkeiten einige Filme. Die bekannteste TV-Serie, die zwischen 1994 und 2004 gedreht wurde, war „Friends“ mit Jennifer Aniston. Auf dem daraus bekannten Sofa im Cafe Central Perk konnten wir Platz nehmen und ein Foto schiessen. Es sah aus wie zu Friends Zeiten. Ebenfalls wurde „Emergency Room“ mit George Clooney in diesen Studios gedreht, obwohl die Handlung eigentlich in Chicago stattfand. Wir sahen die Fahrzeuge aus Ein Duke kommt selten allein, The Dark Knight, Batman, Harry Potter, Matrix und Due Date. Ebenfalls konnten wir das Studio besichtigen, in dem die aktuelle TV-Serie „The Mentalist“ gedreht wird. Es ist faszinierend, wie und mit welchen Mittel und Methoden Filme und TV-Serien gedreht werden. So hatten wir einen super Einblick in das berühmte Hollywood erhalten.

Am Abend war eine Kino Premiere im Chinese Theatre am Hollywood Boulevard. Mit viel Show und Spektakel wurde dieser Anlass inszeniert, eben à la Hollywood. Leider waren keine für uns bekannten Stars eingetroffen. Übrigens vor diesem Theater sind die bekannten Hand- und Fussabdrücke von Berühmtheiten wie Michael und Kirk Douglas, Denzel Washington, Samuel L. Jackson, Bruce Wills und mal wieder Mr. Terminator.

Am folgenden Tag machten wir eine hop-on hop-off Bus-Tour mit dem Ziel, Strand von Santa Monica. Das Wetter machte uns jedoch einen Strich durch die Rechnung (es war saukalt!) und wir kehrten auf halber Strecke wieder um. Die Wartezeit auf den nächsten Bus nutzten wir für einen Besuch am Rodeo Drive. Zu kaufen gab es da nichts für uns, die Zahlen auf den Preisschildern sind viel zu lang. Schöne Boutiquen von Armani, Gucci, Versace, Chanel und Dior, aber auch von Bally waren zu bestaunen. Bijan ist die teuerste Boutique der Welt (wird auch so kommuniziert auf www.bijan.com) und kleidet vom Thomas Gottschalk über Tom Cruise zu Vladimir Putin und Barack Obama die High Society ein. So gehörte es sich auch, dass vor dem Geschäft ein ganz exklusives Auto stand (sehr wahrscheinlich von Herrn Bijan selbst). Der Blickfang, ein Bugatti Veyron 16.4 mit 8.0 Liter Motor, 1001 PS, 2.5 Sekunden 0 - 100 km/h, Höchstgeschwindigkeit etwas über 400 km/h, Preis ab 1.3 Millionen Euro. Wir hatten ja aber ganz andere Probleme zu lösen und so fuhren wir (mit dem Bus, nicht mit dem Bugatti) zurück ins Hotel und zogen warme Kleider an. Danach setzten wir die hop-on hop-off Tour nach Downtown L.A. fort. Die Fahrt ging durch die Hochhäuser im Zentrum, vorbei an Chinatown und Little Tokyo. Die Gebäude am Broadway sind schon ein bisschen in die Jahre gekommen. So wurden diese schon oft als Filmkulisse für Movies mit Handlungen aus vergangenen Zeiten in New York oder Chicago missbraucht. Ab jetzt glauben wir nicht mehr alles, was wir im Fernsehen sehen. Die Rückfahrt nach Hollywood war trotz warmen Kleidern auf dem Highway sehr kalt und windig. Unseren 50. Reisetag schlossen wir mit einem guten Burger im Hard Rock Cafe ab.

Neuer Tag, neuer Versuch. Ziel: nochmals Strand von Santa Monica. Dort angekommen mieteten wir die neusten, modernsten und schnellsten Bikes und radelten am Stand entlang nach Venice Beach. Am bekannten Muscle Beach waren eine Handvoll Bodybuilder am Eisen stemmen. Die Promenade war voller Leute und Marktständen, es herrschte reges Treiben. Zurück in Santa Monica machten wir einen Rast auf dem Pier und genau dort endet die legendäre, 2‘448 Meilen lange Route 66 (End of the Trail). Am breiten Sandstrand nördlich vom Pier entdeckten wir blaue Holzhäuschen, die uns extrem bekannt vorkamen. Eine 4 - 5 Meter lange Rampe führt zur Eingangstür und eine rote Boje hängt am Dachvorsprung. Es sind die Wachtürme aus Baywatch, die hier am Strand stehen. Die erfolgreichste US-Fernsehserie des 20. Jahrhunderts, „Baywatch - Die Rettungsschwimmer von Malibu“, wurde an diesem schönen Strand gedreht. Am Abend genossen wir das Lichtermeer von Los Angeles vom Observatorium aus, das über der Stadt thront.

Am nächsten Tag wollten wir bei Glodean White einen Besuch machen. Sie war die Ehefrau von Barry White und Sängerin der Gruppe „Love Unlimited“. Leider war Sie nicht zu Hause. Wir haben ihr aber eine Nachricht mit den besten Grüssen von uns und ihren Freunden aus der Schweiz hinterlassen.

Disneyland Anaheim

In Anaheim besuchten wir Micky, Minnie, Donald und Co. in den Disney Parks. Mit dem „Soarin“-Flugsimulator machten wir einen Flug über Südkalifornien. Dieser hatte uns so gut gefallen, dass wir noch weitere zwei Mal einen virtuellen Flug machten. Das Videobild wird in eine riesige Halbkugel projieziert und man sitzt so zu sagen mittendrin. Nicht mehr ganz dabei waren wir auf der Achterbahn „Space Mountain“. Die Fahrt ist im Dunkeln und vermittelt mit den entsprechenden Lichteffekten einen Flug durchs All. Am Ende der Fahrt befanden wir uns im Tunnel, bereit um aus dem All zurück auf die Erde zu kehren. Doch unser Raumschiff bewegte sich nicht mehr. Es blieb zwischen All und Erde im Dunkeln stecken - Lost in Space! Houston we have a problem. Lichtjahre vergingen (ca. 2 Minuten) und zwei Mitarbeiter befreiten die stecken gebliebenen Raumschiffe. Unter Beifall der wartenden Fluggäste erreichten wir dann wieder die Mutter Erde. Beim nächsten Abenteuer kamen richtige Heimatgefühle auf! Ländlermusik ertönte aus den Lautsprechern und überall hingen Schweizer Kantonswappen (der Aargau fehlte!). Mitten im Disneyland steht das Matterhorn (1:100). Auf der Bobbahn fetzt man an der Nordwand vorbei über den Hörnligrat auf einem wilden Ritt ins Tal. Das nächste Erlebnis war eine U-Boot Fahrt mit der „Nautilus“ auf der Suche nach Nemo. Den Clownfish hatten wir zum Glück gefunden, so dass wir bald wieder auftauchen konnten. Auf dem Dampf betriebenen Mississippi-Dampfer genossen wir eine Fahrt auf dem „River of America“. Danach ging es mit Indiana Jones auf Entdeckungstour. Schätze hatten wir leider keine gefunden, dafür wurden wir aber so richtig durchgeschüttelt. Im „The Hollywood Tower Hotel“ spukt manchmal der Lift. So geht es gemütlich hoch in den 12 Stock, die Lifttüre öffnet sich und man hat einen imposanten Blick über den ganzen Park. Noch bevor man die Aussicht so richtig genossen hat, geht es im freien Fall runter. Dann wieder hoch und wieder runter. Zum Glück hatten wir ein anderes Hotel gebucht.