USA Miami / Fort Lauderdale / Kennedy Space Center / Universal Studios Orlando / Disney World Orlando

02.12.10 - 12.12.10

Miami

Die Fahrt von Key West dauerte etwas länger und so erreichten erst später am Abend Miami. Drogenhändler, Waffenhändler und Geldwäscher, das war das Metier von Sonny und Tubbs. Die letzte richtige Krimiserie wurde in den 80ern in South Beach auf Miami Beach gedreht - Miami Vice. Zum Glück war von diesem kriminellen Hintergrund nichts zu sehen. Auf Grund der Kunstmesse Art Basel Miami Beach, die Schwesterveranstaltung der Art Basel, waren die Hotelpreise ca. drei- bis vierfach höher. Wir fanden trotzdem ein Bett in zahlbarem Rahmen, jedoch nicht in der Nähe vom Ocean Drive. Dennoch hatten wir wunderbare Meersicht.

Wir starteten unsere Erkundungstour am Bayside Marketplace, ganz in der Nähe, wo die ganz grossen Kreuzfahrtschiffe anlegen. Den Venetian Pool hätten wir alleine haben können. Auf Grund von Renovationsarbeiten war das märchenhafte Schwimmbad mit Palmen und Wasserfällen in Coral Gables geschlossen. Wir wollten auch nicht schwimmen gehen. Aber die Poolanlage würde bestimmt noch schöner aussehen, wenn sie mit Wasser gefüllt wäre. Übrigens Johnny Weismuller alias Tarzan kraulte schon in diesem Pool. Denn vor seiner Filmkarriere arbeitete er als Schwimmlehrer im Biltmore Hotel, was nur ein paar Meter davon entfernt ist. Das 1920 eröffnete Biltmore Hotel mit eigenem 18 Loch Golfplatz gehört zu den weltbesten Hotels überhaupt. Dem Hotel gegenüber steht die spanische Barockkirche Coral Gables Congregational Church. Anschliessend fuhren wir durch Little Havanna, wo sich vor allem Exil-Kubaner niedergelassen haben. Von den Höhepunkten in Miami fuhren wir zurück nach Miami Beach, genauer gesagt an den Ocean Drive. Die berühmte Strasse ist fast nur einseitig bebaut, denn gegenüber ist der grosse und breite Strand von South Beach gelegen. Es sind vor allem die Art Deco Häuser aus den 30er Jahren, die dieser Strasse das gewisse etwas verleihen. Ebenfalls zu bestaunen ist die ehemalige Villa Casa Casuarina von Gianni Versace, die zu einem Nobelhotel umfunktioniert wurde.

Wir gönnten uns einen Apéro und wählten aus dem riesigen Angebot von feinsten Restaurants eines aus. Weil noch Happy Hour war, erhielten wir Mojitos in Gläsern fast so gross wie Salatschüsseln. So mussten wir nach dem Essen forfait geben und mit dem Taxi zurück ins Hotel fahren. Und dies bereits vor 20.00 Uhr.

Wir verliessen Miami Beach über den MacArthur Causeway nach Miami und staunten über die prächtigen Anwesen auf Palm Island in der Biscayne Bay.

Fort Lauderdale

Das Venedig von Amerika! Welcome back hiess es für Jürg. Denn genau vor drei Jahren war Fort Lauderdale das zwischenzeitliche Zuhause während eines Sprachaufenthaltes. Als erstes ging es in die Sawgrass Mills Mall, eine der grössten Shoppingmalls im Land, auf Schnäppchenjagd. Glücklicherweise war das Angebot nicht ganz unserem Geschmack entsprechend und so schonten wir die Kreditkarte.

Vor dem Eingang zur Airboat Tour in den Everglades begegneten wir zwei Aasgeiern, die nach Futter Ausschau hielten. Dann ging es mit dem Airboat rasant durch die Sumpflandschaft. An einer kleinen Insel machten wir einen Halt und der Tourguide schoss eine Handvoll Hundefutter an Land. Es dauerte nicht lange, bis ein Waschbär auftauchte und sich genüsslich über die Mahlzeit her machte. Kurzum kam dann auch noch ein zweiter Bandido und schlug sich ebenfalls den Bauch voll. Nach der kleinen Raubtierfütterung machten wir uns auf die Suche nach einem Alligator. Wir schauten über die Wasseroberfläche, aber nichts war zu sehen. Der Fahrer wendete das Boot ein paar Mal. Gespannt hielten wir Ausschau. Da, plötzlich vor uns war ein ca. 2 Meter langer Alligator im Wasser. Wir fuhren mit dem Boot ganz langsam hin, immer näher und näher. Das Reptil störte sich nicht daran. Mittlerweile war es zum Greifen nah. Zum Glück war zwischen uns und dem Tierchen mit der grossen Schnauze eine dicke Bootswand. Nach über einer Stunde Fahrt in den Everglades kehrten wir unversehrt zurück an Land.

Für den Nachmittag planten wir eine Bootstour in Fort Lauderdale. Da der Weg zur Marina an der Miami Road vorbei führte, machten wir einen Stopp wo Jürg hauste. Und tatsächlich, Jamie (Gastmutter beim Sprachaufenthalt) wohnt immer noch am selben Ort, jedoch war sie nicht zu Hause. Also fuhren wir zum Hafen und starteten unsere Tour mit dem Water Taxi. Im Kreuzfahrtschiffshafen standen mindestens sechs riesige Ozeandampfer. Darunter war das zweitgrösste Kreuzfahrtschiff der Welt, die „Oasis of the Seas“ der Royal Caribbean. 361 Meter lang, bis 60.5 Meter breit und 65 Meter hoch, 5‘400 (max. 6‘296) Passagiere und 2‘165 Besatzungsmitglieder, Baukosten rund 900 Millionen Euro, das sind die Eckdaten dieses gewaltigen Kahns. Übrigens das grösste Schiff der Welt ist das Schwesterschiff der Oasis, heisst „Allure of the Seas“ und ist nur um einen halben Zentimeter länger. Die Jungfernfahrt am 1. Dezember verpassten wir nur um 2 Tage. Weiter ging die Fahrt mit dem Water Taxi durch die Kanäle von Fort Lauderdale, dabei bestaunten wir all die feinen Villen, die direkt ans Wasser gebaut sind und meistens parkt noch eine nette Jacht davor. Nach gut zwei Stunden endete unsere Besichtigungstour in der Stadt, die über 42‘000 Boote als Heimathafen ausweisen kann.

Wir machten nochmals einen Versuch bei Jamies Home, doch leider waren wir wieder erfolglos. Am nächsten Tag versuchten wir sie telefonisch zu erreichen. Auf der Combox hinterliessen wir eine Nachricht, dass wir in der Stadt seien. Danach machten wir es uns mit einem Buch am Strand gemütlich und genossen die Sonnenstrahlen. Plötzlich klingelte das Telefon. Jamie rief an und lud uns zum Abendessen ein. Es war ein freudiges Wiedersehen an der Miami Road (die einzige Diagonalstrasse) und wir hatten einen sensationellen Abend zusammen mit Jamie, Tim und Josy (das kleine Hündchen).

Unterwegs nach Cape Canaveral

Wir stellten uns eine gemütliche Fahrt nach Cape Canaveral vor, doch es kam anders als gedacht. Gemäss Strassenkarte würde jeder normale Autofahrer auf dem Interstate 95 nach Norden fahren. Doch unser Verkehrsleit-Fräulein TomTom kannte da eine Abkürzung (und dafür ist Jürg spezialisiert!). So verliessen wir den Interstate und fuhren auf die parallel dazu verlaufende Turnpike (Mautstrasse). In der Nähe von Boynton sahen wir vor uns im Grasstreifen einen Polizeiwagen. Da empfiehlt es sich immer mal schnell auf den Tacho zu schauen, ob alles im grünen Bereich liegt. Das war es (natürlich) auch. Wir passierten den Wagen und sahen wie er umgehend startete. Wir fuhren auf der mittleren Spur und das Polizeifahrzeug näherte sich uns von hinten rechts. Auf gleicher Höhe schalteten die Blinklichter ein. Der Wagen beschleunigte und überholte uns zügig. O.k., das Manöver galt also nicht uns. Weit vorne erblickten wir eine Rauchfahne, die immer grösser und schwärzer wurde. Wir liessen uns nicht beirren und fuhren weiter. Doch je weiter wir fuhren, desto näher an der Autobahn war die Rauchwolke zu sehen. Die Fahrzeuge verlangsamten ihre Geschwindigkeit, aber es war noch alles am rollen. Plötzlich stellten wir fest, dass die Rauchwolke nicht neben der Autobahn aufstieg, sondern direkt von der Autobahn her stammte. Die Fahrzeuge vor uns verlangsamten weiter und fuhren ganz links zwischen der linken Spur und der Leitplanke. Ein Feuerwehrauto und das besagte Polizeiauto standen quergestellt auf der rechten Spur und sperrten diese ab. Da das Feuerwehrauto sehr gross war, sahen wir bis auf den schwarzen Rauch nicht, was sich dahinter abspielte. Wir näherten uns den Fahrzeugen und dann sahen wir auf dem Pannenstreifen einen beladenen Autotransporter. Die Herzfrequenz und der Adrenalin Ausstoss stieg schlagartig an. Drei der fünf Fahrzeuge auf dem Transporter standen unter Vollbrand! Wir dachten schnell weg von hier, bevor es kracht. Doch die Fahrzeuge vor uns verlangsamten weiter. Es kam uns vor wie eine Ewigkeit, bis wir das brennende Inferno passierten. Die Hitze war deutlich zu spüren. Stempel runter und so schnell wie möglich weg von hier! Das war ja nochmals gut gegangen. Aus den Nachrichten erfuhren wir dann, dass ein Bremsdefekt am Anhänger den Brand auslöste. Der Chauffeur bemerkte den Brand, fuhr auf den Pannenstreifen und löste den Anhänger vom Zugfahrzeug. Er brachte den Truck etwas weiter vorne in Sicherheit. Alle fünf Fahrzeuge auf dem Anhänger brannten komplett aus. Ein sechstes Fahrzeug auf dem Schlepper blieb unversehrt. Die Strasse musste für mehrere Stunden gesperrt werden. Es kamen zum Glück keine Personen zu Schaden. Gott sei Dank!

Cape Canaveral

Als erstes besuchten wir die Astronaut Hall of Fame, eine Ausstellung zu Ehren von amerikanischen Astronauten. Wichtige Ereignisse aus der Raumfahrtgeschichte sind zu betrachten, ebenso werden die verunglückten Mitglieder der Missionen Apollo 1, Challenger STS-51L und Columbia STS-107 geehrt. In einem Schwerkraftsimulator machten wir einen Flug über den Mars bei 4 g (vierfache Erdanziehungskraft) während vier Minuten. Doch, das war eine kleine Herausforderung für der Körper. Man war nicht im Stande die Hände vor dem Körper gerade aus zu strecken. Auf Grund der Rotationsbewegung machten die Arme eine ungewollte Bogenbewegung. Ein cooles Erlebnis.

Am folgenden Tag (7. Dezember 2010) klingelte der Wecker früher als sonst. Denn zwischenzeitlich hatten wir unseren Reiseplan so angepasst, dass wir an diesem Tag das Kennedy Space Center besuchen wollten, da ein Raketenstart geplant war. Eine Falcon 9 Rakete mit 48 Meter Höhe und über 300 Tonnen Masse der Firma SpaceX sollte von Cape Canaveral abheben und dieses Spektakel wollten wir nicht verpassen. Leider wurde der Start verschoben! Mittlerweile haben wir aus der Presse erfahren, dass die Rakete am nächsten Tag ins All geschickt wurde. Damit wurde in den USA Raumfahrtgeschichte geschrieben, denn es handelte sich dabei um die erste private Raumkapsel, die erfolgreich ins All geschossen wurde. Die Kapsel „Dragon“ wurde in einer Höhe von 300 km ausgesetzt, umkreiste die Erde zwei Mal und landete anschliessend an einem Fallschirm 800 km vor der mexikanischen Küste im Pazifik. Dieses Ereignis hätten wir gerne miterlebt. Aber eben, das mit den Raketenstarts und geplanten Daten ist halt so eine Sache. Versucht hatten wir es auf jeden Fall.

So erlebten wir aber trotzdem einen sehr eindrücklichen Tag auf dem Weltraumbahnhof in Florida. Das Kennedy Space Center der NASA (National Aeronautics and Space Administration) ist auf Merritt Island beheimatet, wo nur bemannte Raketen Starten, die Space Shuttle‘s. Die vorgelagerte Insel Cape Canaveral ist Standort der Cape Canaveral Air Force Station der US Air Force, wo nur unbemannte Raketen starten. Das komplette Gelände hat eine Grösse von 55 km Länge und 10 km Breite. Auf einen geführten Bus Tour konnten wir das Gelände der NASA befahren. Im Südosten der Insel machten wir einen Halt und wir konnten über den Banana River auf Cape Canaveral schauen. Es sind einige sehr hohe Gebäude und Startrampen zu sehen. Danach fuhren wir durch die Industrial Area, wo zum Beispiel alle Komponenten, die ins All transportiert werden, einem letzten Test unterzogen werden. Ebenfalls in diesem Bereich ist die Wäscherei für die Bremsfallschirme der Shuttle. Zwischen zwei Gebäuden war ein verglaster Zwischengang zu sehen. Dort werden jeweils die Bilder von den Shuttle Astronauten vor dem Abflug gemacht. Weiter ging die Fahrt zur Besichtigung der mobilen Transporteinheit der Space Shuttle‘s. Ein riesiges Raupenfahrzeug, das die Shuttle’s jeweils von der Montagehalle zur Startrampe bringt. Dann fuhren wir zu einer der beiden Startrampen, der LC-39B, welche leer stand. Ungefähr 2 km südlich davon ist die Startrampe LC-39A, wo das Space Shuttle Discovery für die Mission STS-133 (Space Transportation System, Flug 133) bereit steht. Dies wird ihr letzter Einsatz zur ISS (International Space Station, die Schweiz ist ebenfalls daran beteiligt) sein. Der Start wird voraussichtlich am 3. Februar 2011 stattfinden (hätte aber schon am 3. Dezember und danach am 17. Dezember 2010 sein sollen), deshalb steht das Shuttle bereits in der Startrampe. Es folgen noch die Flüge STS-134 der Endeavour am 1. April 2011 sowie dann der allerletzte Flug der Space Shuttle Ära, die Mission STS-135 der Atlantis am 28. Juni 2011. Der Anblick des überdimensionalen roten Aussentanks (Wasserstoff und Sauerstoff) sowie der beiden weissen Feststofftanks (sogenannte Booster) ist einmalig. Der Orbiter selber befindet sich auf der Rückseite der Tanks. Einen nächsten Stop machten wir beim Vehicle Assembly Building, der Montagehalle und Wahrzeichen des Kennedy Space Center, gut zu erkennen an der US-Flagge und dem NASA-Zeichen. 160.3 Meter hoch, 218.2 Meter lang und 157.9 Meter breit, mit einem Rauminhalt von 3‘664‘883 Kubikmetern gehört es zu den grössten Hallenbauten der Erde und hat mit 139 Metern die höchsten Tore der Welt. Weiter ging es an der Entladestation vorbei. Dort werden die Shuttle’s entladen, wenn sie im Huckepack von anderen Landeorten zurückgebracht werden. Weiter folgte die 4.6 km lange Landebahn. Im Apollo/Saturn V Center machten wir einen letzten Halt. Das überwältigende Prunkstück ist eine Saturn V Rakete (eine von zwei verbliebenen Saturn Raketen) mit einer Länge von 110 Metern aus dem Apollo Programm. Weitere Highlights wie die Apollo 14 Kommando Modul, Apollo Lunar Module (LM-9), Lunar Rover Replica sowie zwei Steine vom Mond (ca. 3.7 Milliarden Jahre alt) waren zu sehen.

Zurück im Space Center besichtigten wir eine Saturn IB (SA-209) Rakete sowie das Space Shuttle Explorer (ein Nachbau) mit Zugang ins Innere - einfach sensationell, Faszination pur!

Universal Orlando Resort

In Orlando starteten wir mit einen zwei tägigen Besuch im Universal Orlando Resort, bestehend aus zwei Parks: Islands of Adventure und Universal Studios Florida. Die Temperaturen war nicht Florida würdig. Eine Kaltfront drückte von Kanada direkt bis in den Süden durch, so war es am Morgen bitter kalt (5 Grad Celsius). Dies nahm uns nicht den Spass und wir starteten im Park Islands of Adventure. „Incredible Hulk Coaster“ war unsere erste Achterbahn. Beim hochfahren auf der Rampe dachte Jürg darüber nach, weshalb der Wagen nicht mit einer Schleppkette hochgezogen wird, sondern von sehr wahrscheinlich mehr als 200 Elektromotoren. Isabella wollte noch mitteilen, dass es oben gleich mit einer engen Spirale los geht, doch es verschlug ihr die Sprache. Die Wagen schossen plötzlich los, wie wenn der Turbo gezündet wurde. Mit Vollgas ging es ab durch die Spirale und danach folgte ein aufregender Ritt. Nach „Fear Fall“ (einem freien Fall) und „Spiderman“ (einer Achterbahnfahrt mit 3D-Animation) versuchten wir mal wieder eine Wasserbahn aus. „River Adventure“ ist die selbe Bahn wie in den Universal Studios in Hollywood und dort wurden wir nicht nass. So ging die Bootsfahrt durch den Jurassic-Park los und alles blieb trocken. Bis am Schluss dann noch die grosse Stromschnelle folgte. Isabella hatte die Kapuze schon übers Gesicht gezogen, das hielt das Gröbste auf. Aber Jürg nahm eine richtige Dusche. Tja, man hätte es ja auch erahnen können. „Dragon Challenge“, das sind zwei Achterbahnen mit oben liegender Schiene die miteinander fahren. Das Verrückte daran ist, wie sich die beiden Bahnen kreuzen. Vor allem, wenn die beiden Wagen direkt gegeneinander fahren und im letzten Moment in einen Looping hoch schiessen. Die neuste Attraktion ist „The Wizarding World of Harry Potter“ mit einem Nachbau von Hogwarts. Im riesigen Schloss ist eine Achterbahn, die mit allen technischen Schikanen eine spektakuläre Erlebnisfahrt bietet.

Am zweiten Tag starteten wir im zweiten Themenpark. Die „Hollywood Rip Ride Rockit“ Achterbahn ist schon alleine ein Riesenspektakel durch den senkrecht Start. Die Wagen werden senkrecht auf eine Höhe von 51 Metern gezogen, danach geht die wilde Fahrt los. Jeder Fahrgast kann seine eigene Musik wählen, die er auf dem Wahnsinnsritt hören will. Im Laufe des Tages begegneten wir Shrek und dem Esel, zwei ganz coole Filmfiguren. Von wegen Filmfiguren: Wir mussten zurück in den Park vom Vortag, denn dort hatten wir noch ein Rendez vous, extra für Severin. Dort trafen wir Spiderman! Nach zwei Tagen waren wir Nudelfertig aber happy.

Walt Disney World

Walt Disney World, der grösste Spielplatz der Welt! Das ganze Gelände hat ein Ausmass von 150 km2, somit hätte Hirschthal (3.53 km2) 42,5 Mal darin Platz oder Aarau (12.34 km2) gut 12 Mal. Nicht einmal die Stadt Zürich (91.88 km2) mit über 380‘000 Einwohnern kommt auf diese Fläche. So nahmen wir die Herausforderung in Angriff und starteten in einem der vier Disneyparks, im Magic Kingdom. Die „Very Merry Christmas Party“ begann erst nach dem offiziellen Parkschluss und dauerte bis um Mitternacht. Diese spezielle Weihnachtsparty war ein riesen Anziehungsmagnet und es hatte tausende von Besuchern. Um mit einer Achterbahn fahren zu können brauchte es Geduld und manchmal über eine Stunde Wartezeit. Da wir in den letzten paar Wochen das Achterbahn fahren ausreichend auskosten konnten, konzentrierten wir uns auf weniger spektakuläre Bahnen und genossen den Park als solches. Je später und dunkler es wurde, desto mehr Lichter begannen zu leuchten. Das Magic Kingdom verwandelte sich in ein Lichtermeer. Das Cinderella-Schloss war eingehüllt in einen Mantel von 200‘000 Lichtern mit wechselnden Farben. Mal leuchtete das Schloss blau, mal grün und dann wieder weiss oder gelb. Ein traumhafter Anblick, halt eben wie im Märchen. An der Disney Parade waren alle Figuren von Micky über Donald bis Dagobert Duck unterwegs und winkten in die Menge. Danach gab es ein gewaltiges Feuerwerk bei warmer Schoggi und Guetzli (gratis). Das war die richtige Einstimmung in eine schöne Weihnachtszeit.

Am nächsten Tag machten wir uns auf die Suche nach der Disney Familie. Dies erwies sich aber als ein kleines Abendteuer. In Downtown Disney wurden wir dann fündig. Micky, Minnie, Donald, Goofy und Pluto als Stofffiguren. Alle zusammen, nur Daisy fehlte. Wir erkundigten uns nach dem Verbleib von Daisy und erhielten alle möglichen Antworten, nur keine Daisy. Die gibt es nicht, sie wurde nicht hergestellt, es hatte einmal ein paar gegeben und so weiter. Also mussten wir uns damit abfinden, dass die Familie mit nur 5 Figuren komplett war. So stürzten wir uns mal wieder ins Park-Vergnügen und begannen in Disney’s Hollywood Studios. Die Hauptattraktionen wie der „Tower of Terror“ und der „Rock´n´Roller Coaster“ von Aerosmith waren hoffnungslos überfüllt. So besuchten wir eine live Stuntshow. Als wir die Tribüne betraten und die Kulisse erblickten, hatten wir ein déjà vu. 2003 am Gardasee im Movieland hatten wir diese Stuntshow bereits gesehen. Aber auch dieses Mal war es eine perfekte Show mit Autos, Motorrädern, Jetskis und jeder Menge Action. Nach dem Eindunkeln tanzten Millionen von Lichtern zu Weihnachtsmusik in der Street of America und dazu noch ein paar künstliche Schneeflocken. In der Zwischenzeit hatten wir alle Shops, Boutiquen und Marktstände nach Daisy abgeklopft; erfolglos. Doch wer suchet der findet. Wir verliessen einen Laden und drehten uns noch schnell um, um einen Blick zurück zu werfen. Was entdeckten wir denn da? Daisy! 3 Stück lagen noch auf einem Tablar. Kaum zu glauben, sehr wahrscheinlich handelte es sich um die einzigen drei Daisy’s in ganz Disney World. Ein riesen Glück! So, nun ist die Familie komplett.

Wir verliessen die Hollywood Studios ohne eine Bahn gefahren zu sein, aber mit ganz vielen schönen Eindrücken. Der Tag war noch nicht zu Ende. Also fuhren wir mit dem Auto zum nächsten Park „Epcot“. In der grossen silbrigen Kugel machten wir mit „Spaceship Earth“ einen virtuellen Besuch in der Zukunft. Nachdem wir um den riesigen See gelaufen waren, stellten wir fest, da wird noch vor Parkschliessung ein Spektakel geboten. Und so war es auch. Eine Show aus Licht, Feuer, Feuerwerk, Wasserfontänen, Lasershow, Videobildern und das Ganze passend zur Musik gepaart. Einfach grandios. Da die Tore von Epcot im Anschluss geschlossen wurden und wir noch nicht genug hatten (22.30 Uhr!), nahmen wir die Monorail Bahn und fuhren nochmals ins Magic Kingdom. Dort liessen wir den Abend bei einer weiteren Lichterparade mit Micky und Co. ausklingen, bzw. die Weihnachtszeit einläuten.

Der 18. November 1928 gilt als Geburtstag von Micky Maus. Wer hätte da gedacht, welche Erfolgsstory diese Zeichentrickfilmfigur haben wird?!